Die Hamburger Stromerzeugung wird zwischen 2015 und 2021 auf weniger als ein Drittel schrumpfen. Während 2015 mehr als 8,5 Millionen MWh erzeugt wurden, waren es sechs Jahre später nur noch 2,8 Millionen MWh. Wie der Senat auf eine kleine Frage des CDU-Abgeordneten Sandro Kappe weiter mitteilte, sank der Anteil fossiler Energieträger von 92,0 % auf 75,2 %, während sich der Anteil erneuerbarer Energien von 6,3 % auf 21,1 % verdreifachte.
Dieser Anstieg ist größtenteils auf die viel geringere Gesamtstromerzeugung zurückzuführen. Das Kohlekraftwerk Fort Moore schließt Mitte 2021. Es kann jährlich 11 Millionen Megawattstunden Strom erzeugen. Das entspricht fast dem gesamten Strombedarf der Hansestädte. Absolut gesehen stieg die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien von 535.000 MWh im Jahr 2015 auf knapp 595.000 MWh im Jahr 2021. Dies entspricht einer Steigerung von 11,2 % über sechs Jahre.
Was ist ein Ziel? Der Senat baue Erneuerbare Energien aus, könne er in seiner Antwort nicht sagen. „Der Senat strebt an, in der derzeit in Bearbeitung befindlichen zweiten Fortschreibung des Hamburger Klimaplans Ziele für erneuerbare Energien festzulegen“, hieß es. Betonen Sie, dass die Hansestadt 67 Windkraftanlagen hat. Ein weiteres, Ende 2022 genehmigtes, befindet sich auf dem Gelände der Kläranlage Dradenau im Bau. Zudem besteht ab dem 1. Januar 2023 eine Pflicht zur Installation von Photovoltaikanlagen auf Neubauten und Dächern.
Im vergangenen Jahr führte eine Umstellung der Energieversorgung zu einem Unfallgebiet in Hamburg-Volksdorf. Im Juni sackte eine 380-Kilovolt-Hochspannungsleitung so tief ab, dass im Naturschutzgebiet Duvenwisch ein Lichtbogen in Baumwipfel einschlug. Menschen und Tiere könnten durch Stromschlag gefährdet sein und es bestehe auch die Gefahr von Waldbränden, hieß es in einer Antwort des Senats auf eine kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Thilo Kleibauer. Das Landratsamt Wandsbek hat daraufhin 1,5 Hektar Baumbestand gefällt. Die Leitung muss vor allem die stetig steigende Stromproduktion aus erneuerbaren Energien in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern transportieren, erklärt Netzbetreiber 50Hertz.