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Die Langzeitfolgen von Corona sind Erschöpfung, meist länger als ein Jahr

Erschöpfung
Eine Frau steht in ihrer Wohnung am Fenster.

Laut einer Studie des Universitätsklinikums Jena entwickeln viele Menschen, die von den Spätfolgen der Corona-Infektion betroffen sind, mehr als ein Jahr später die Müdigkeitsstörung ME/CFS. Laut einer Studie mit 1.022 Patienten sei das bei jedem fünften Patienten der Fall, teilte die Klinik am Dienstag mit. ME/CFS ist eine schwere neuroimmunologische Depletionserkrankung, die durch eine Infektion verursacht wird und deren Pathogenese klinisch kaum verstanden ist. Für die Studie werteten Ärzte der Klinik Daten von Patienten aus, die zwischen August 2020 und Ende Oktober 2022 in Post-COVID-19-Ambulanzen behandelt wurden.

Unter ihnen waren 684 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 51 Jahren. Der mittlere Zeitraum zwischen Ansteckung und erstem Besuch in der Spezialklinik betrug 255 Tage. Bei den 277 Betroffenen bestanden die Beschwerden zu diesem Zeitpunkt bereits seit mehr als einem Jahr. Am häufigsten sind neuropsychologische Symptome. Achtzig Prozent der Patienten berichteten von schwerer Erschöpfung (Müdigkeit), zwei Drittel hatten Konzentrationsschwierigkeiten und mehr als die Hälfte hatte eine Gedächtnisstörung.

Bei Nachsorgeterminen berichteten viele Patienten über leichte Verbesserungen der Müdigkeit und Konzentrationsfähigkeit. Allerdings zeigten objektive Untersuchungsergebnisse zu Müdigkeit, Anzeichen einer Depression und Gedächtnisleistung kaum eine Verbesserung im Vergleich zur anfänglichen Leistung. Dreißig Prozent der Betroffenen erfüllten alle ME/CFS-Kriterien. Jeder fünfte Mensch hat ein Jahr nach der Infektion immer noch ME/CFS.

Das klassische Symptom von ME/CFS ist nach Angaben der Klinik, dass körperliche Betätigung den Zustand der Betroffenen verschlimmern kann. „Eine kontinuierliche Verteilung der körperlichen und geistigen Energie ist daher für diese Patienten besonders wichtig“, erklärt Philipp Reuken, einer der Studienautoren. „Das langwirksame Coronavirus ist eine chronische Erkrankung und eine Besserung ist zwar möglich, aber nur langsam“, so der Postchef Ein großes Problem bestehe darin, dass ein erheblicher Teil der Betroffenen nicht mehr zur Arbeit gehen könne. -Covid-Center Jena, Andreas Stallmach. „Dadurch werden die gesellschaftlichen Auswirkungen der Krankheit deutlich.“ Die Teilhabe der Betroffenen am gesellschaftlichen und beruflichen Leben war Thema des zweiten langjährigen COVID-19-Kongresses Ende November in Jena. Die deutschen Patientenleitlinien definieren Beschwerden als langfristige COVID-19-Symptome, die länger als 4 Wochen nach der COVID-19-Infektion oder 12 Wochen nach der COVID-19-Infektion andauern.

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