Ostsachsen fühlt sich ausgebremst: Die Kritik an der Absage der Bundesregierung zum Ausbau der sechsspurigen Autobahn 4 zwischen Dresden und der polnischen Grenze hält an. Andreas Sperl, Präsident der Industrie- und Handelskammer Dresden, bezeichnete die Ankündigung vom Donnerstag als „sehr besorgniserregend“ – insbesondere angesichts der erfolgreichen Strukturreformen in der Lausitz. Auch wenn der aktuelle Verkehrsfluss unter der Grenze für den Bau zusätzlicher Fahrstreifen liegt, hätte allen in Sachsen und der Bundesregierung von Anfang an klar sein müssen, dass es um die Zukunft einer wirtschaftlich prosperierenden Region geht.
Sperl warnte auch davor, dass die Bahnstrecke von Dresden nach Görlitz noch nicht elektrifiziert sei. „Wer vorsätzlich nicht in diese neurale Infrastruktur-Lebensader investiert, muss die Verantwortung dafür tragen, dass er die Anbindung der Region untergräbt und nicht hinter dem Strukturwandel in der Lausitz steht und damit die Region mehr oder weniger abschreibt.“ Viele Versprechungen seien gemacht worden, um die Entwicklung voranzutreiben der Lausitz. „Vieles in der Umgebung könnte sich regeln, egal wie schlimm das klingt, wenn die Angst wächst, dass diese Sachen nach und nach wieder eingesammelt werden.“
„In Görlitz und darüber hinaus Unfallbedingt Staus in Dresden auf der Autobahn A4 zwischen Ausbau auf sechs Fahrstreifen auf der gesamten Strecke.Wenn die Bundesregierung die Notwendigkeit eines Ausbaus auf sechs Fahrstreifen nicht sieht, dann wird sie die Augen vor der Realität verschließen und damit die Entwicklung Oberens hemmen Lausitz“, erklärt Florian Oest, Landesgeschäftsführer der CDU Görlitz.
Die Regierung sieht keine Notwendigkeit, die A4 von Dresden nach Görlitz zu verlängern. Das Bundesverkehrsministerium verwies auf Studien, wonach das prognostizierte Verkehrsaufkommen für diese Strecke nicht ausreichend verifiziert werden konnte. Das Land Sachsen geht davon aus, dass der Streckenausbau noch nicht abgeschlossen ist.