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Die Grünen agieren kämpferisch, während die CDU gegen Nationalparks vorgeht

Landesparteitag Grüne Schleswig-Holstein
Anke Erdmann, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.

Die Führung der Grünen in Schleswig-Holstein ist kämpferisch geworden, nachdem die Koalitionspartner auf einen Ostsee-Nationalpark gedrängt haben. „In guten Beziehungen geht es von Zeit zu Zeit kaputt“, sagte US-Präsidentin Anke Edelman am Donnerstag. Das bedeutet aber nicht, dass Sie sofort Schluss machen müssen. „Es ist klar, dass man nicht um jeden Preis zusammenbleiben wird. „Eine Sezession war nie unmöglich, aber im Moment sehe ich sie überhaupt nicht“, sagte Edelmann. „Wir sind kampferprobt. Wir Grünen werden dem Gegenwind nicht nachgeben.“

Am Mittwoch Mehrere CDU-Landesverbände und der Landesvorstand legten für den Landesparteitag am 5. Oktober einen Vorschlag vor, in dem sich CDU-Kanzler Daniel Günther vom Nationalpark distanzierte. Damit ist das Traumprojekt von Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) faktisch abgeschlossen. Der Koalitionsvertrag sieht allerdings einen offenen Konsultationsprozess vor, der kurz vor dem Abschluss steht. Bis dahin wollte die Koalition eine gemeinsame Basis schaffen. Darauf bestehen die Grünen und werden auf dem Parteitag am 23. September einen eigenen Antrag einbringen.

„Ich habe das Gefühl, dass es sicherlich kein Vertrauen schafft“, sagte Edelman. „Aber unsere Grünen haben einen langen Atem.“ Auch im Beratungsprozess habe es viele Stimmen gegeben. „Und ich finde, auch die CDU sollte es besser machen und nicht nur auf die lauten Stimmen hören.“

Oppositionschef Thomas Losmüller (SPD) glaubt, dass die Stimmung in der Regierungskoalition einen Tiefpunkt erreicht hat. „In vielen Äußerungen der CDU in Asylstreitigkeiten oder Nationalparkstreitigkeiten ist die Verachtung gegenüber den Partnern des Grünen Bündnisses zu erkennen“, sagte er. Für ihn ist klar: „Die Hoffnung der Grünen, durch Flexibilität und Kompromisse die konservative Agenda der CDU zu ändern, wird nicht aufgehen und bedeutet auch nichts Gutes für die Zukunft.“

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