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Die deutsche Schande im Sylt-Video: Faesers Erklärung

Scholz erörtert die Frage des Rassismus.

Rassisten müssen überall auf Widerstand stoßen - selbst unter Freunden, sagt Faeser.
Rassisten müssen überall auf Widerstand stoßen - selbst unter Freunden, sagt Faeser.

Die deutsche Schande im Sylt-Video: Faesers Erklärung

Ein Sturm der Entrüstung ist über Partygänger ausgebrochen, die auf Sylt beleidigende Parolen skandiert haben. Die deutschen Behörden finden deutliche Worte zu dieser Situation: Bundeskanzler Scholz bezeichnet die verwendete Sprache als menschenverachtend, Innenminister Faeser nennt die Beteiligten eine Schande für Deutschland.

Nach Ansicht von Faeser wirft der rassistische Schrei-Vorfall auf Sylt kein gutes Licht auf das Land. Wer Nazi-Parolen wie "Deutschland den Deutschen - Ausländer raus" brülle, sei eine Schande für Deutschland, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der SPD-Innenminister fragt sich, ob wir es mit Menschen zu tun haben, die in einer verwahrlosten Gesellschaft leben, die die Werte des deutschen Grundgesetzes mit Füßen tritt.

Besorgniserregend sei auch das Umfeld, das solche unverhohlenen Hassworte begünstigen könne. "Diese Normalisierung dürfen wir nicht zulassen", sagt Faeser. Rassisten sollten überall auf Widerstand stoßen - im Freundeskreis, am Arbeitsplatz und im Sport. Sie fordert die Menschen auf, ihre Stimme zu erheben und gegen diesen Hass vorzugehen.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz wendet sich gegen den Inhalt des Videos: "Die Bundeskanzlerin lehnt rassistische und menschenverachtende Äußerungen, wie sie in dem Video zu sehen sind, kategorisch ab", so eine Sprecherin, wie das ZDF berichtet.

Der Sprecher des Innenministeriums weist darauf hin, dass die schleswig-holsteinische Polizei unbedingt die Echtheit des Videos prüfen und untersuchen müsse. "Fest steht", betonen sie, "dass der Inhalt des Videos extrem rassistisch und menschenverachtend ist. Er widerspricht allem, wofür das Grundgesetz und die Menschenwürde stehen."

Reem Alabali-Radovan, die Antirassismusbeauftragte der Bundesregierung, zeigt sich von dem Video betroffen. "Gäste eines Prominentenclubs auf Sylt haben offen und dreist rechtsextreme und rassistische Parolen gegen Migranten und deren Nachwuchs gebrüllt", bemerkt sie.

Alabali-Radovan betont, dass die mangelnde Intervention der Gäste alarmierend ist. Sie sagt: "Es ist erstaunlich, dass kein einziger Gast eingegriffen hat, um diese Äußerungen zu unterbinden. Das zeigt deutlich, dass Rechtsextremismus und Rassismus alle gesellschaftlichen Kreise durchdringen und kein Randphänomen sind - sie sind tief im bürgerlichen Milieu verwurzelt". Sie warnt davor, dass diese schädliche Ideologie die gesellschaftliche Harmonie untergräbt. "Dagegen müssen wir uns mit aller Kraft wehren".

Das Video, das Jugendliche zeigt, die vor einer Bar auf der Nordseeinsel Sylt rassistische Parolen grölen, hat bundesweit für Empörung gesorgt. Die Einrichtung distanzierte sich am Freitagabend von den Feiernden und kündigte Konsequenzen an. Auf dem Bildmaterial, das seit Donnerstag in den sozialen Medien kursiert, skandieren junge Männer und Frauen zur Melodie des Hits "L'amour Toujours" von Gigi D'Agostino "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen".

Ein Mann scheint sich einen Hitler-Schnurrbart auf die Oberlippe zu malen. Die Betreiber des Lokals gaben auf Instagram bekannt, dass sie "zutiefst bestürzt" über das Video sind. "Wir distanzieren uns von jeder Form von Rassismus und Diskriminierung".

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Quelle: www.ntv.de

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