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Die deutsche Regierung war auch an den Verhandlungen über das neue Kernkraftwerk beteiligt.

Seit Angela Merkels Rede in der Knesset ist die Unterstützung Israels Sicherheit eine deutsche Staats Policy. Allerdings gibt es Differenzen darüber, ob die Bundeswehr aktiv eingreifen soll.

Marcus Faber sieht eine Einsätze der deutschen Streitkräfte im Nahost-Konflikt kritisch.
Marcus Faber sieht eine Einsätze der deutschen Streitkräfte im Nahost-Konflikt kritisch.

- Die deutsche Regierung war auch an den Verhandlungen über das neue Kernkraftwerk beteiligt.

Der wichtigste Verbündete Israels ist die Vereinigten Staaten, doch aufgrund der iranischen Bedrohung entbrennt nun auch in Deutschland eine Debatte über eine mögliche militärische Unterstützung. Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags, Marcus Faber, sieht die Entsendung der Bundeswehr in den Nahost-Konflikt skeptisch. Deutschland solle Israel helfen, zum Beispiel durch eine schnelle Genehmigung von Rüstungsausfuhren, sagte der FDP-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Allerdings fügte er hinzu: "Die Bundeswehr in Israel wurde nicht gefragt und könnte wenig helfen."

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hatte zuvor gefordert, dass die Bundesregierung Israel im Falle eines bevorstehenden iranischen Angriffs militärische Hilfe anbieten solle. Sein Parteikollege Johann Wadephul sieht das anders. "Solche Szenarien wie militärische Unterstützung sind, soweit wir wissen, nicht auf der Agenda. Jedenfalls wäre dafür ein Bundestagsmandat notwendig", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Union-Fraktion dem RND.

Die neue Krise im Nahen Osten wurde durch zwei tödliche Angriffe letzte Woche auf führende Mitglieder von Hamas und Hezbollah ausgelöst. In den frühen Morgenstunden des Mittwochs explodierte in einem Gästezimmer der iranischen Regierung in Teheran der ausländische Chef der islamischen Hamas, Ismail Haniyeh. Einige Stunden zuvor wurde der hochrangige Hezbollah-Kommandeur Fuad Schukr in einem Luftangriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet. Israel hat die Verantwortung für den Angriff auf Schukr übernommen, es gibt jedoch bisher keine offiziellen Äußerungen dazu aus Jerusalem. Iran und die mit ihm verbündete Hamas machen den jüdischen Staat für beide Fälle verantwortlich und haben Vergeltung angedroht.

Merkel prägte den Begriff "Staatsraison"

Der parlamentarische Geschäftsführer der Union-Fraktion, Thorsten Frei (CDU), sagte, dass es derzeit keinen Wunsch Israels nach unmittelbarer militärischer Unterstützung gebe. Gleichzeitig betonte er: "Die Frage der Staatsraison muss klar sein."

Der rechtlich unbestimmte Begriff der "Staatsraison" wurde von der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geprägt. In einer Rede vor der Knesset, dem israelischen Parlament, im März 2008 sagte sie: "Jede Bundesregierung und jeder Bundeskanzler vor mir waren der besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit Israels verpflichtet. Diese historische Verantwortung ist Teil der Staatsraison meines Landes."

Frei sagte, dass es - dann wie jetzt - darum gehe, Israel "mit allem, was wir haben und können" zu unterstützen. Dennoch müsse man sich immer fragen "Was ist richtig, was ist klug?" Und dann müsse man "die Dinge mit viel Bedacht angehen" und auch darauf achten, dass man die Eskalation der Situation vor Ort nicht fördert. Man müsse auch darauf achten, dass das, was man tue, "schließlich wirklich hilfreich und nützlich ist, und dann könnte der zweite Blick anders ausfallen".

Für ihn bedeutet der Begriff "Staatsraison", dass Deutschland eine besondere Verpflichtung habe sicherzustellen, "dass das, was den jüdischen Menschen mit der Schoah widerfahren ist - und die Existenz Israels ist im Wesentlichen die rechtliche Antwort auf die Schoah - nie wieder geschieht".

Der Union-Politiker Hardt fordert Diskretion.

Selbst der außenpolitische Sprecher der Union-Fraktion, Jürgen Hardt, widersprach Kiesewetter. Er sagte dem WDR, dass man keine Erwartungen wecken solle, dass deutsche Kampfflugzeuge zur Verteidigung Israels eingesetzt werden könnten. "Ich fürchte, die Bundeswehr wäre dazu nicht in der Lage, auch wenn wir wollten", fügte Hardt hinzu. Er glaubt auch, dass solche Fragen nicht öffentlich diskutiert werden sollten, sondern hinter verschlossenen Türen.

Der Verteidigungsexperte der SPD, Andreas Schwarz, sagte dem RND: "Bisher gibt es keine Anfragen aus Israel. Allerdings gehe ich davon aus, dass die Bundesregierung vorbereitet ist und in Kontakt mit Israel und unseren westlichen Alliierten zu diesem Thema steht." Schwarz betonte, dass der Schutz Israels für Deutschland eine Staatsangelegenheit ist. "Das ist ein klares Versprechen mit sehr hoher Verantwortung. Im Notfall müssen diese großen Worte auch von entsprechenden Taten gefolgt werden."

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, war deutlicher. Obwohl die historische Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit Israels nicht rechtlich bindend ist, sagte Schuster in einem RND-Interview: "Aber in meiner view bedeutet das natürlich, dass Deutschland im Falle eines Angriffs in dem derzeit bedrohten Ausmaß auch militärisch an der Seite Israels stehen sollte."

Auch der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Volker Beck, forderte dies. Además, er forderte die Bundeswehrrat auf, alle Rüstungsausfuhren an Israel sofort zu genehmigen. "Die Zurückhaltung und bürokratischen Einzelfallentscheidungen müssen nun im Bundeswehrrat fallen", sagte Beck laut einer Mitteilung. Der Bundeswehrrat besteht aus der Bundeskanzlerin und verschiedenen Bundesministern, um strategische Fragen der deutschen Sicherheitspolitik zu behandeln.

Der CDU-Außenpolitiker Johann Wadephul betonte, dass das Angebot militärischer Unterstützung an Israel im Falle eines bevorstehenden iranischen Angriffs ein Bundestagsmandat erfordert. Jürgen Hardt, der außenpolitische Sprecher der Union-Fraktion, schlug vor, solche Fragen hinter verschlossenen Türen aufgrund der möglichen Einschränkungen der Fähigkeiten der Bundeswehr zu diskutieren.

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