Die Apfelernte in Sachsen ist in vollem Gange

Nach der Apfelsorte Elstar erwartet die sächsischen Obstbauern nächste Woche eine große Show. Die Ernte der beiden Hauptsorten des Freistaats, Elstar und Gala, ist in vollem Gange. Udo Jentzsch, Geschäftsführer des Sächsischen Obstverbandes, ist optimistisch. „Wir erwarten dieses Jahr eine gute Qualität. Die Luftfeuchtigkeit hat den Äpfeln nicht geschadet, der Regen hat geholfen“, sagte er der DPA. Auch mit der Größe der Früchte kann man zufrieden sein.

Zu Beginn der Apfelernte schätzte der Verband der Obstbaumzüchter die Produktion auf etwa 52.000 Tonnen. Nun hofft Jentzsch auf mehr. Trotzdem wird erwartet, dass die Ernte die kleinste der letzten 25 Jahre sein wird. Jentzsch sagte, dies sei vor allem auf Frühlingsfröste und ungünstiges Blühwetter Anfang April zurückzuführen. Der Baum hatte noch nicht geblüht und die Knospen waren gefroren. Auch die Baumbehänge des letzten Jahres spielten eine Rolle. Bis 2022 werden die Bäume viele Früchte tragen, vor allem die Sorten Jonagold und Pinova. Dies bedeutet, dass der Ertrag aufgrund des Wechsels, bei dem die Obstproduktion alle zwei Jahre schwankt, dieses Mal geringer ausfällt.

Insgesamt soll die sächsische Apfelernte um 20 % niedriger ausfallen als im Vorjahr. Da jeder Sachsen durchschnittlich 22 Kilogramm Äpfel pro Jahr isst, bräuchten die theoretisch ca. 4 Millionen Einwohner 88.000 Tonnen selbst angebaute Äpfel. Prognosen zufolge können die sächsischen Obstbauern in diesem Jahr nur einen Selbstversorgungsgrad von etwa 60 % gewährleisten. In Deutschland liegt dieser Anteil bei etwa 55 %. Deshalb konzentrieren wir uns auf andere europäische Länder. Dort werden insgesamt gute Ernten erwartet, insbesondere in Italien, Frankreich und Spanien.

In Sachsen sind die Prognosen für Birnen sehr gut – mehr als 3000 Tonnen. Denn aufgrund schlechter Ernten in Südeuropa wird die Birnenernte 2023 europaweit eher gering ausfallen. Die sächsischen Erzeuger rechnen daher mit guten Mengen und deutlich höheren Erzeugerpreisen als im Vorjahr. Auch Jentzsch erwartet eine Pflaumenproduktion von mehr als 1.000 Tonnen.

Allerdings sind die Erzeuger besorgt über steigende Produktionskosten, insbesondere Betriebsstoffe und Düngemittel, sowie Lagerenergie und Lohnkosten für Saisonarbeiter, so der Verband. Neben der Bereitstellung wirksamer Pestizide, insbesondere Insektizide, ist auch ein Abbau der Bürokratie wünschenswert.