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DGB-Brief an Herrn Wojdke und Herrn Wegener: Schuldenbremsenreform

Angesichts des Haushaltsentscheids des Bundesverfassungsgerichts haben mehrere Gewerkschaften offene Briefe an den Berliner Bürgermeister Kai Wegener (CDU) und den brandenburgischen Kanzler Dietmar Wodecker (SPD) geschickt. „Helfen Sie uns, das Problem der Blockade zu lösen“, forderte der...

Kay Wegner spricht auf einer Pressekonferenz im Roten Rathaus. Foto.aussiedlerbote.de
Kay Wegner spricht auf einer Pressekonferenz im Roten Rathaus. Foto.aussiedlerbote.de

Finanzierungsfragen - DGB-Brief an Herrn Wojdke und Herrn Wegener: Schuldenbremsenreform

Angesichts des Haushaltsentscheids des Bundesverfassungsgerichts haben mehrere Gewerkschaften offene Briefe an den Berliner Bürgermeister Kai Wegener (CDU) und den brandenburgischen Kanzler Dietmar Wodecker (SPD) geschickt. „Helfen Sie bei der Blockade“, sagte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Berlin und Brandenburg in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief. Es besteht Reformbedarf bei der Schuldenbremse.

Der Brief wurde von neun führenden Vertretern verschiedener Gewerkschaften unterzeichnet, darunter Verdi, IG Metall, IG Bau und DGB. Die Briefe beschreiben die Unsicherheit hinsichtlich der offenen Finanzierungsfragen nach dem Haushaltsbeschluss. Katja Karger, Bezirksvorsitzende des DGB, sagte: „Es ist wichtig, dass Sozialstaat und lebenswichtige Zukunftsinvestitionen nicht im Widerspruch stehen.“ Die Menschen brauchen ein Gefühl der Sicherheit im Veränderungsprozess. Die aktuelle Debatte über Sozialkürzungen sei „extrem gefährlich“. Karger sagte, es gebe weit verbreitete Bedenken in der Geschäftswelt, im öffentlichen Dienst, im Baugewerbe und in anderen Sektoren.

„Der Umbau der Wirtschaft hin zu einer klimaneutralen Produktion hat Fahrt aufgenommen – nun droht dem Ganzen eine starke Abschwächung. Unternehmen sind auf Förderzusagen und teils auch auf Vorauszahlungen angewiesen“, erklärte Kaag.

Der brandenburgische Kanzler Wojk äußerte vor wenigen Tagen in einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) seine Besorgnis über die möglichen Folgen des Karlsruher Haushaltsbeschlusses. Ähnliche Bedenken äußerten auch die Nachläufer. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts und die Haushaltsblöcke, für die im Haushaltsplan 2023 und im Wirtschaftsstabilisierungsfonds Mittel zugesagt sind, sind zutiefst besorgniserregend.

Das Bundesverfassungsgericht hat die Umwidmung von 60 Milliarden Euro an Kreditfinanzierungen aus dem Haushalt 2021 in den Klima- und Transitionsfonds für ungültig erklärt, wodurch im Haushalt 2024 eine milliardenschwere Lücke entstanden ist. Daher ist das Darlehen im Rahmen der Regelung nicht zulässig. Die im Grundgesetz vorgesehene Schuldenbremse lässt die Entstehung neuer Schulden nur in sehr begrenztem Umfang oder in Notfällen zu.

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Quelle: www.stern.de

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