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Der Windkraftanlagenhersteller Vestas schlägt erneut zu

Windräder
Windräder mit einer Höhe von bis zu 200 Metern drehen sich in einem Windpark östlich von Parchim.

Beschäftigte des Windturbinenherstellers Vestas kämpfen weiter für einen Tarifvertrag. Nach Angaben der IG Metall waren am Dienstag vor allem in den Service- und Wartungsbereichen Hunderte Beschäftigte arbeitslos. Rund 250 Mitarbeiter versammelten sich in Hamburg vor der Deutschlandzentrale des dänischen Konzerns, um zu Gesprächen einzuladen. Hinter ihnen stehen unter anderem die DGB-Nord-Vorsitzende Laura Pooth und der Hamburger SPD-Vorsitzende Nils Weiland. Arbeitskämpfe waren am Donnerstag auch Thema im Schleswig-Holsteinischen Landtag.

Der Streik bei Vestas ist seit Anfang November unterbrochen und wird voraussichtlich die ganze Woche andauern. In einer Online-Umfrage haben 88 Prozent der IG Metall-Mitglieder für einen unbefristeten Streik gestimmt. Die Geschäftsleitung brach die Gespräche im Juli ab, weil sie mit dem Betriebsrat nur noch über die Bezahlung sprechen wollte. Nach früheren Angaben arbeiten bei Vestas in Deutschland 1.700 Menschen, davon 700 Monteure.

«Wer – wie der dänische Windkraftanlagenhersteller – soziale und nachhaltige Werte in der Öffentlichkeit vertreten will, muss einen Weg finden, Tarife, Sonderzahlungen und Altersteilzeit regelmäßig zu erhöhen», Daniel Friedrich , Landesleiter, IG Metall erklären. Der DGB sprach im Namen von Pooth über den „gerechten Kampf“. „Wir unterstützen und solidarisieren uns für die Forderung der Vestas-Beschäftigten, Tarifverhandlungen zu beginnen“, sagte der SPD-Politiker Weiland.

Für die IG Metall ist der Streit eine Art Pilotkonflikt für die Windbranche. Gewerkschaften beklagen seit langem, dass viele Zulieferer, etwa Maschinenbauer, traditionell Geiseln von Branchentarifverträgen in der Metall- und Elektroindustrie sind. Allerdings hat sich die Windenergiebranche gegenüber Herstellern und Dienstleistungsunternehmen bislang weitgehend gegen verbindliche Tarifregelungen ausgesprochen.

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