Im Gegensatz zur brandenburgischen Landesregierung ist der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) der Ansicht, dass das Grundwasser des US-Elektroautoherstellers Tesla in Grünheide nicht ausreichend kontrolliert wird. Tesla widersetzte sich erfolgreich der Forderung der National Environment Agency, Wasserverbände in alle Grundwasserfragen einzubeziehen. „Das macht uns natürlich misstrauisch“, sagte André Bähler, Präsident des Verbands Deutscher Presse-Agenturen. Er vermutet ernsthafte Kontrollen. Als Beispiel nannte Bähler das vergangene Jahr, als Tesla Müll verbrannte, das Mülllager aber keine Genehmigung hatte.
Der Umweltausschuss des Landtags wird sich am Mittwoch in einer Sondersitzung mit dem Fall befassen. Der Wasserverband hat beim Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) Beschwerde gegen die Entscheidung des Umweltbundesamtes zum Einspruch von Tesla eingelegt. Laut Umweltministerium besteht jedoch keine Gefahr, da Tesla regelmäßig vom Land und dem Landkreis Oderspree überwacht wird. Auch Wasserverbände können Tesla-Daten einsehen. Eine Eigenüberwachung des Grundwassers durch Unternehmen ist üblich.
Linke und BVB/Liberale Wähler im Landtag fordern Sondersitzung. Sie wollen den Verwaltungsrat Bähler einladen, dem Ausschuss Bericht zu erstatten. Die Koalitionsfraktion lehnte dies ab, äußerte aber Bedenken, ob künftige Anhörungen stattfinden würden. „Eine umfassende, objektive Berichterstattung ist diesbezüglich nicht zu erwarten“, sagte Bähler.
Seit letztem Jahr produziert Tesla in Grünheide Elektrofahrzeuge. Umweltverbände sehen Risiken für das Wasser. Einige Fabriken befinden sich in der Wasserquellenschutzzone. Tesla wies die Bedenken zurück.