Der Übertragungsweg des Bornavirus ist unbekannt
Nachdem sich ein Mensch in der Region Mittelfranken mit dem seltenen Bornavirus infiziert hat, ist der Übertragungsweg weiterhin unklar. Ein Sprecher des Bezirksamtes Weißenburg-Gunzenhausen sagte am Mittwoch, dass im aktuellen Fall eine vertiefte Untersuchung des Übertragungswegs durchgeführt werde und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in die Studie einfließen würden.
Angaben zum Gesundheitszustand der Infizierten machten die Behörden unter Berufung auf Datenschutzbedenken nicht. Das Regionalbüro gab letzte Woche bekannt, dass sich jemand in der Region mit dem Borna-Virus (BoDV-1 – Borna Disease Virus 1) infiziert hat. Experten des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wurden hinzugezogen, um den Infektionsweg zu ermitteln.
Dieser Erreger verursacht eine Gehirnentzündung, die in fast allen Fällen tödlich verläuft. Überlebende erleiden häufig schwere Folgeverletzungen. Das Bornavirus kommt bei Feldspitzmäusen vor. Tiere scheiden das Virus über Urin, Kot und Speichel aus. Auch andere Säugetiere können sich auf diese Weise infizieren. Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass in Deutschland jedes Jahr zwischen zwei und sechs Erkrankungen auftreten, wobei Bayern besonders betroffen ist.
Um sich vor einer Ansteckung zu schützen, empfiehlt das LGL, den Kontakt mit Spitzmäusen und deren Exkrementen generell zu meiden. Orte, an denen Menschen mit Spitzmäusen in Kontakt kommen können, sind Böschungen, Steinmauern, Hecken und allgemein Schuppen und andere Gebäudeteile, in die kleine Wildtiere eindringen können.
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Quelle: www.dpa.com