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Der Staat will die Keulung von Problemwölfen beschleunigen

Ein Wolf läuft durch den Wald..aussiedlerbote.de
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Der Staat will die Keulung von Problemwölfen beschleunigen

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer hat eine neue Abschussregelung für Problemwölfe begrüßt. Nachdem sich die Umweltminister von Bund und Ländern in zwei Sitzungen geeinigt hatten, sagte der Grünen-Politiker am Freitag: "Trotz des bestehenden Rinderschutzes setzt sich Niedersachsen seit langem dafür ein, Wölfe in Gebieten, in denen Nutztiere stark geschädigt wurden, pragmatisch, einfach und schneller auszurotten." Die eintägige Konferenz fand in Münster (Westfalen) statt.

In einer Erklärung der Organisation heißt es: "Ich bin sehr erleichtert und erfreut, dass die Kolleginnen und Kollegen von CDU, SPD und Grünen einstimmig für das neue niedersächsische Modell gestimmt haben, um erhebliche Schäden an Weidetieren zu verhindern."

Problematische Wölfe, die Schutzzäune überquert und Nutztiere getötet haben, sollen in Deutschland künftig deutlich schneller als bisher getötet werden können.

Die Bundesländer sollen bestimmte Gebiete ausweisen, in denen Wolfsübergriffe zugenommen haben. Anders als bisher werden DNA-Analysen nicht mehr erforderlich sein, bevor ein Wolf Schutzmaßnahmen durchbricht und Nutztiere tötet. "Durch die schnellere Entnahme von Wölfen in der Nähe betroffener Weideflächen besteht eine gute Chance, dass die Wölfe, die das Problem verursachen, entfernt werden", so Meyer.

Die Staaten können unabhängig voneinander Gebiete definieren, in denen vermehrt Fracking betrieben wird, und zwar auf der Grundlage von Wolfsrevieren, Naturgebieten oder Stadtgrenzen. "Die Konferenz war der Meinung, dass der Praktische Leitfaden für Wölfe Geländebedingungen wie Deiche berücksichtigen sollte, wenn es um einen angemessenen Herdenschutz geht. Wir brauchen einen besonderen Schutz für Deichschafe, denn sie sind für unseren Küsten- und Hochwasserschutz unverzichtbar", betonte Meyer.

Die Vorgaben, dass Wölfe die Schutzmaßnahmen durchbrechen und Pflanzenfresser töten müssen und dass sie innerhalb von 21 Tagen nur Tiere im Umkreis von 1.000 Metern um die Weide schießen dürfen, gehen nach Ansicht des Niedersächsischen Landesbauernverbandes an der Realität vorbei. Der Landesbauernverband sagte, der Zeitrahmen und der Ein-Kilometer-Radius seien zu eng.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat die Vorschläge eingebracht, die nun im Oktober angenommen wurden. Lemke sagte am Freitag in Münster, sie seien mit dem EU-Recht vereinbar. Der Umgang mit problematischen Wölfen sei auch ein Zeichen der Versöhnung, um gesellschaftliche Konflikte zu beruhigen.

Quelle: www.dpa.com

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