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Der Pädagoge triumphiert über Höcke im Thüringer Geschichtswettbewerb

Während der Wahlkampagne promovierte sich Tischner mit dem Slogan 'Die lokale Option!'
Während der Wahlkampagne promovierte sich Tischner mit dem Slogan 'Die lokale Option!'

Der Pädagoge triumphiert über Höcke im Thüringer Geschichtswettbewerb

In der Landtagswahl in Thüringen scheitert Höcke erneut bei der Direktwahl. Mit einem deutlichen Vorsprung sichert sich der CDU-Kandidat Tischner den Sitz im gemeinsamen Wahlkreis. Während des Wahlkampfs betont der Geschichtslehrer seine ostthüringischen Wurzeln und differenziert sich damit von AfD-Chef Höcke.

Auch Höcke, ebenfalls Geschichtslehrer, wechselte den Wahlkreis und ging davon aus, in Tischners Region bessere Chancen zu haben als im CDU-Hochburg Eichsfeld, wo er mit seiner Familie lebt. "Er wollte die Region ausnutzen, und ich denke, viele haben signalisiert, dass sie das nicht wollten", sagte Tischner nach seinem Sieg. Er erhielt 43 Prozent der Stimmen, während Höcke nur 38,9 Prozent erreichte.

Der Bildungspolitiker Tischner, ein Ostthüringer Urgestein, ist innerhalb der CDU bekannt und gilt als Vertrauter von CDU-Landeschef Mario Voigt und Mitglied seines "Experten-Teams". Sollte das Portfolio an die CDU gehen, wird er als möglicher Bildungsminister gehandelt. Voigt hat die besten Chancen, der neue Ministerpräsident zu werden, muss aber zunächst eine Koalition bilden und könnte die neue Partei "Bündnis Sahra Wagenknecht" einbeziehen. Zudem behindern Unvereinbarkeitsbeschlüsse zwischen seiner Partei und der AfD und der Linken die Koalitionsverhandlungen, was es schwierig macht, Mehrheiten im Thüringer Landtag ohne Beteiligung einer dieser Parteien zu bilden.

Innerhalb der CDU plädiert Tischner für eine klare Haltung im Umgang mit der AfD und betont, dass eine Zusammenarbeit mit Höckes Partei nicht praktikabel sei. "Ihre Politik ist nicht nur unanständig und respektlos, sondern beschmutzt auch alles, was sie berührt, einschließlich der Kirchen und der Wirtschaft. Es ist schon aufgrund des Stils unmöglich, mit diesen Leuten zusammenzuarbeiten", erklärte Tischner.

Kein "Tischner gegen Höcke"-Duell

Der 43-Jährige, in Ostthüringen aufgewachsen, absolvierte sein Lehramtsstudium an Gymnasien und wurde nach einem beruflichen Umweg in Bremen Geschichts- und Sozialkundelehrer in Thüringen. Als er erfuhr, dass Höcke sein Wahlkreis für eine Direktkandidatur ins Auge fasste, erkannte er, dass der Wahlkampf nicht mehr nur über die Politik, sondern rein persönlich geführt werden würde.

Trotzdem vermied Tischner bewusst ein "Tischner gegen Höcke"-Duell, da er fürchtete, dass dies nur mehr AfD-Wähler anziehen würde. "Die Menschen haben Sorgen und Ängste, und wir müssen ihnen begegnen", betonte er während des Wahlkampfs. Er führte seinen Wahlkampf mit dem Slogan "Der Von Hier!". Höcke, in Nordrhein-Westfalen geboren und in Rheinland-Pfalz aufgewachsen, zog später in den nordwestlichen Teil Thüringias.

Tischner äußerte seine Ablehnung eines direkten Duells gegen Höcke und sagte: "Ich wollte nicht, dass es zu einem 'Tischner gegen Höcke'-Duell wird, da dies potentiell mehr Wähler zur AfD treiben könnte." Nach den Wahlen zeigte sich, dass Tischners Strategie erfolgreich war, da er die Landtagswahl in Thüringen mit einem deutlichen Vorsprung gewann, während Höcke bei der Direktwahl keinen Sitz erringen konnte.

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