Frankfurt (Oder) Oberbürgermeister René Wilke will an der aktuellen Regelung der Kontrollen an der deutschen Grenze zu Polen festhalten. Der Linken-Politiker sagte am Donnerstag, dass die Bundespolizei rund um die Uhr an der Grenze präsent sei und laufende Kontrollen durchführe. Alles, was verdächtig erscheint, wird geöffnet und untersucht. Dieses Vorgehen ist angemessen, hilfreich, wirksam, abschreckend, hochprofessionell und verhältnismäßig.
Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) fordert seit Monaten feste Grenzkontrollen und hofft, dass dadurch der Druck gemildert wird. Bei einem Flüchtlingsgipfel im Mai einigten sich Bund und Länder darauf, auch an den anderen Grenzen Deutschlands zu den Nachbarländern, etwa zwischen Bayern und Österreich, im Einzelfall feste Kontrollen einzuführen. Innenministerin Nancy Feser (SPD) lehnt solche Kontrollen an der deutsch-polnischen Grenze bisher ab und sieht sie als letzten Ausweg. Zu diesem Zweck verstärkte sie die Personenkontrollen, sogenannte verdeckte Durchsuchungen, unabhängig von Verdacht und Anlass.
Tatsächlich würde nichts mehr passieren als zuvor, wenn die Absperrungen wegfallen würden, sagte Wilke zur Verschärfung der Kontrollen. Dies bedeutet, dass nur 99,9 % der grenzüberschreitend in Grenzgebieten lebenden Menschen gesamtschuldnerisch haftbar gemacht werden. Wilke sagte, die Lösung sei für das städtische Leben schwierig. Er rechnet beispielsweise mit massiven Rückstaus an Grenzübergängen.
Wilk erklärte, dass das Problem des Umgangs mit der zunehmenden Einwanderung nicht durch Fragen der Grenzkontrolle gelöst werden könne. „Das ist eine Illusion.“ Er vermutete, dass Stübgen mit dem Slogan „Grenzkontrolle“ die Menschen besänftigen wollte. Dieser Slogan entspricht jedoch nicht den Erwartungen, das Problem der illegalen Einreise zu lösen.