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Der erste kommerzielle Flug der Vega-C-Rakete schlägt fehl

Vega-C-Rakete
Eine Vega-C-Rakete steht auf dem europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana, bereit für den Start.

Der erste kommerzielle Start von Europas neuer Trägerrakete Vega C ist schiefgegangen. Wie Stéphane Israël, Leiter des Raketenbetreibers Arianespace, am Mittwochabend sagte, kam die Rakete wenige Minuten nach dem Start vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana, vom Kurs ab. „Leider können wir sagen, dass die Mission verloren gegangen ist.“ Arianespace stufte die Mission als Fehlschlag ein. Das ist nicht das erste Problem, das wir mit europäischen Trägerraketen haben.

Ein Motorproblem

Nach Angaben des Unternehmens gab es etwa zweieinhalb Minuten nach dem Start ein Problem mit dem Motor Zefiro 40. Die Datenanalyse soll nun Rückschlüsse auf die genaue Ursache liefern. Am Nachmittag möchte Arianespace auf einer Pressekonferenz über die Veranstaltung informieren.

Die neue Vega C absolvierte erst im Juli ihren Jungfernflug. Sie ist eine Weiterentwicklung der Vega-Rakete, die seit 2012 leichte Satelliten ins All befördert. Die neue Rakete ist laut der Europäischen Weltraumorganisation Esa deutlich besser: Sie kann rund 800 Kilogramm mehr Nutzlast tragen, ist flexibler und günstiger. Vega C soll zusammen mit der größeren Ariane-6-Rakete nächstes Jahr mit einer Verzögerung von etwa drei Jahren erstmals ins All starten, um die europäische Raumfahrt wettbewerbsfähiger zu machen. Ariane 6 sollte ursprünglich im Jahr 2020 starten, aber der Start wurde mehrmals verschoben, teilweise wegen der Coronavirus-Pandemie.

Ein Dutzend Starts waren geplant

Wenn der Start jetzt scheitert, wäre ein grundlegendes Problem mit der neuen Rakete ein herber Rückschlag für die ESA. ESA-Chef Josef Aschbacher bezeichnete Vega C als „extrem wichtig“ für den Jungfernflug des rund 2,4 Tonnen schweren Satelliten. Der Start der Rakete, die Nutzlasten in Umlaufbahnen in verschiedenen Höhen befördern kann, leitete eine neue Ära für die Raketenkategorie ein. Auf Anfragen zum gescheiterten Start reagierte die ESA zunächst nicht.

For Vega – plant, bis einschließlich 2025 ein Dutzend Sub-C-Raketen zu starten. Das Vega-C-Raketenprogramm liegt in den Händen der Esa. Hauptauftragnehmer ist das italienische Unternehmen Avio. Arianespace ist für die kommerziellen Aspekte des Starts verantwortlich.

Die deorbitierte Rakete beförderte zwei Erdbeobachtungssatelliten. Die Flugkörper Neo 5 und 6 von Airbus Pléiades sollen die Konstellation der Erdbeobachtungssatelliten im All ergänzen. Airbus Defence and Space äußerte sich zunächst nicht zu dem gescheiterten Raketenstart.

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