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Delages ehemaliger Mitangeklagter schweigt im Zeugenstand

Ein Mikrofon steht in einem Saal eines Gerichts..aussiedlerbote.de
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Delages ehemaliger Mitangeklagter schweigt im Zeugenstand

Entgegen den Erwartungen beim Prozess gegen den ehemaligen Reemtsma-Entführer Thomas Drach schwieg sein ehemaliger Mitangeklagter im Zeugenstand. Letzte Woche forderten die Verteidiger von Delage, den Niederländer erneut zu befragen und Beweise zu beantragen. Als Begründung wurde angegeben, dass der 55-Jährige vor Gericht aussagen wollte und Drach entlasten könne.

Am Donnerstag saß der Mann allerdings nur wenige Minuten im Zeugenstand des Amtsgerichts Köln. Er gab umgehend Auskunft zu seinen Personalien. Der 55-Jährige kündigte an, dass er nicht aussagen werde, nachdem der Richter ihn über sein Schweigerecht informiert hatte. Anschließend wurde er von Beamten der Kriminalpolizei aus dem Saal geführt.

Der Mann wurde im September als Zeuge geladen. Allerdings kam es zu einem Skandal zwischen dem Vorsitzenden Richter und dem Anwalt, der damals der 55-jährige Zeuge war. Das Gericht entzog dem Pflichtverteidiger im Juli auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Zulassung. Hintergrund war laut Gericht das unentschuldigte Fernbleiben des Anwalts von der Verhandlung. Darüber hinaus diskreditierte der Verteidiger wiederholt den Prozessrichter und machte falsche rechtliche Zusicherungen. Dutch wurde daraufhin ohne Anhörung aus dem Zeugenstand entlassen. Er wird nun von einem zweiten Pflichtverteidiger vertreten.

Delahe und der 55-Jährige wurden im Prozess zunächst gemeinsam angeklagt. Aufgrund der wiederkehrenden Gesundheitsprobleme von Dutch wurde sein Prozess Ende Juni separat abgehalten.

In einem seit Februar 2022 laufenden Prozess wird Drach beschuldigt, Geldtransportfahrzeuge in Köln, Frankfurt am Main und Limburg in Hessen ausgeraubt zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm außerdem versuchten Mord vor, weil er angeblich auf zwei Kuriere geschossen hat.

Drach entführte 1996 Jan Philipp Reemtsma, den Erben der Tabakdynastie Reemtsma, und ließ ihn erst nach Zahlung eines Lösegelds frei. Für das Verbrechen wurde er zu vierzehneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Quelle: www.dpa.com

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