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Das EU-Parlament fordert ein Kriegsgericht für die Ukraine

Butscha
Zerstörte Panzer in der ukrainischen Stadt Butscha. Die mutmaßlich von russischen Soldaten begangenen Gräueltaten hier sind der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) zufolge wohl als Kriegsverbrechen einzuordnen.

Das Europäische Parlament hat die Einsetzung eines internationalen Sondergerichtshofs zur Untersuchung mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Krieg gegen die Ukraine gefordert. Gemeldete Gräueltaten in Bukha, Irpin und vielen anderen ukrainischen Städten zeigen die Bedeutung koordinierter internationaler Maßnahmen, sagte das Europäische Parlament, nachdem das Europäische Parlament mit überwältigender Mehrheit für eine Entschließung gestimmt hatte. Parlamentarische Entscheidungen sind nicht rechtlich bindend.

Das Sondergericht wird die Ermittlungsarbeit des IStGH ergänzen, hieß es. Nach den Wünschen der Abgeordneten würde ein solches Gericht nicht nur gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und russische politische und militärische Führer, sondern auch gegen belarussische politische und militärische Führer ermitteln. Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs mit Sitz in Den Haar untersucht bereits die Situation in der Ukraine.

Der ukrainische Präsident Volodymyr Selenskyj begrüßte die Annahme der Entschließung durch das Europäische Parlament. „Ich rufe alle unsere Partner auf, ein solches Gericht zu unterstützen“, twitterte er. Russland muss für seinen Angriffskrieg zur Rechenschaft gezogen werden.

Russische Streitkräfte haben gezeigt, dass ukrainische Behörden Kriegsverbrechen begangen haben. Beispielsweise wurden dort die Leichen von mehr als 400 Menschen gefunden, nachdem die russischen Streitkräfte aus dem Kiewer Vorort Buta abgezogen waren. Die meisten von ihnen starben gewaltsam. Die Ermittlungen dauern an.

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