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Chiles E-Fuel-Anlage - Starke Winde machen grünes Benzin

E-Fuel-Anlage in Chile
Barbara Frenkel, Porsche-Vorständin für Beschaffung, und Michal Steiner, Porsche-Vorstand für Entwicklung, betanken einen Porsche mit E-Fuel an der Pilot-Anlage Haru Oni im Süden von Chile.

Die Südspitze Chiles ist windig. Starke Winde fegen durch patagonische Weiden, reißen Büsche und wirbeln das Meer auf. Nun soll Rafale auch zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen. Siemens Energy und der Autobauer Porsche haben am Dienstag nahe der Stadt Punta Arenas ein Werk zur Herstellung von CO2-neutralem Kraftstoff (E-Fuel) eröffnet. „Das ist erst der Beginn einer neuen Ära“, sagte Michael Steiner, Mitglied des Porsche-Entwicklungsvorstands. „Diese Anlage ist ein Meilenstein.“

Die Anlage von Haru Oni ​​in der Nähe von Punta Arenas ist die weltweit erste, die E-Fuels industriell herstellt, so das Unternehmen. Am Bau der Anlage waren auch HIF, ExxonMobil, Enel, Enap und Gasco beteiligt.

Das Projekt nutzt Windkraft, um CO2-neutralen Kraftstoff zu erzeugen. Es beginnt mit der Spaltung von Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff mittels Elektrolyse und erneuerbarem Strom. Anschließend wird Kohlendioxid aus der Luft gefiltert und zusammen mit Wasserstoff über einen Zwischenschritt von Methanol in E-Fuels umgewandelt.

Das eingesetzte „Power-to-Fuel“-Verfahren

Der Grundgedanke ist, dass der Kraftstoff im Kreislauf weniger rohstoffbelastend zirkuliert als normales Benzin, Diesel oder LPG und das nicht jeder zuvor langjähriges neues Kohlendioxid wird freigesetzt. Der „Fuel to Power“-Prozess bezieht seinen Brennstoff nicht aus der chemischen Verarbeitung von Rohöl, das Millionen von Jahren unterirdisch gelagert wird und beim Verbrennen Kohlenstoff in die Atmosphäre einbringt. Stattdessen bauen sie Ketten aus Kohlenwasserstoffen auf, beispielsweise aus Wasserstoff (H2) und CO2. Allerdings benötigt man dafür H2 in reiner Form, wofür Wasser energieintensiv gespalten werden muss. Künstliche Kraftstoffe können geeignete Motoren klimaneutral antreiben, wenn – und nur wenn – Ökostrom ohne zusätzliche CO2-Belastung verwendet wird: Es wird so viel CO2 freigesetzt, wie aus Luft oder Biomasse gebunden wird.

Während der Pilotphase in Chile produzierten die Windräder mit einer Leistung von 3,4 Megawatt nur 130.000 Liter Wasser pro Jahr. Porsche nahm den gesamten Kraftstoff, den man zunächst für den Motorsport, Kundentestfahrten und das Betanken von Oldtimern nutzen wollte. 70 % der Porsche-Fahrzeuge sind heute noch auf der Straße. „Wir wollen den Autofahrern die Möglichkeit geben, ihr Fahrzeug unbesorgt weiterfahren zu können“, sagte Steiner.

Die Kapazität wird in den nächsten Jahren deutlich steigen. In der nächsten Ausbaustufe sollen 40 Windkraftanlagen Energie für die Produktion von E-Fuels liefern. Produzieren Sie bis 2025 etwa 55 Millionen Liter pro Jahr und bis 2027 etwa 550 Millionen Liter.

Methanol als Rohstoff

Electronic Fuel kann zukünftig auch in größerem Maßstab als grüner Kraftstoff direkt oder als Beimischung zu herkömmlichem Benzin eingesetzt werden. Ob das wirtschaftlich sinnvoll ist, hängt laut Porsche maßgeblich vom Gesetzgeber ab. Wenn die Beimischung klimaneutraler Kraftstoffe verpflichtend wird oder erhebliche steuerliche Anreize bestehen, könnten E-Fuels trotz aktueller Produktionspreise von etwa 2 US-Dollar pro Liter immer noch attraktiv sein.

Die Pilotanlagenbetreiber haben sich die Hintertür offen gehalten und sollten die Nachfrage nach E-Fuels nicht erhöhen. Im ersten Schritt produziert die Fabrik Methanol, das auch anderweitig verkauft werden kann. „Mit Methanol haben wir einen Rohstoff, der direkt als Treibstoff für Schiffe verwendet werden kann. Auch zur Herstellung von Kerosin kann daraus Kerosin hergestellt werden, denn der Ersatz von Kerosin durch Elektrifizierung wird gerade im Luftverkehr auf Dauer sehr schwierig sein“, so Markus Speth von Siemens Energy sagte. „Diese Flexibilität wollen wir behalten.“

Die E-Fuel-Technologie wird immer wieder wegen ihrer Ineffizienz gegenüber der direkten Elektrifizierung von Autos kritisiert. Bei einem Elektrofahrzeug landen 70 bis 80 Prozent der abgegebenen Energie an den Rädern, beim Einsatz von E-Fuels in der industriellen Produktion sind es nur knapp über 40 Prozent.

Windenergie ist reichlich vorhanden

«Effizienz ist nicht so wichtig. Ohne uns würde der Wind hier gar nicht genutzt“, sagt Rolf Schumacher von HIF Global, dem Unternehmen, das die Anlage betreibt.Im windreichen Süden Chiles laufen die Turbinen öfter auf Volllast und produzieren etwa drei mal so viel Energie wie vergleichbare Windkraftanlagen in Deutschland.

Investition in E-Fuels Für Porsche ist E-Mobilität kein Ersatz, sondern eine Ergänzung: „Wir halten an unserem Ziel fest, rund 80 zu elektrifizieren Prozent der Neufahrzeuge bis 2030“, sagt Porsche-Einkauf Barbara Frenkel, Mitglied der Geschäftsführung: „Mit E-Fuels wollen wir zur Dekarbonisierung unserer Bestandsflotte beitragen. „

Im Süden Chiles hoffen die Menschen, dass in strukturschwachen Gebieten neue Wachstumsindustrien entstehen.“ „Hier wurde vor genau 77 Jahren erstmals Öl entdeckt“, sagte Claudio Claudio Radonich, „jetzt hat das Paradigma geändert. Früher stand Öl für Wohlstand, jetzt steht es für Wind. »

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