Aufgrund der angespannten Wohnungssituation im Freistaat fordert der CDU-Wirtschaftsrat Sachsen eine dringende Reform des Baurechts. “Die einzig realistische Lösung für die anhaltende Wohnungsnot ist, so schnell wie möglich mehr Wohnungen zu bauen. Die Politik muss dafür die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen”, sagte Ratspräsident Dirk Schröter am Donnerstag in Dresden.
Schrotter forderte die Regierungen der Bundesstaaten auf, mit den Landesverbänden zusammenzuarbeiten, um landesweit die Typenzulassung für den kontinuierlichen Baueinsatz zu verwenden. Der Landesvorsitzende sagte, es sei „eine schnelle und kostengünstige Lösung zum Bauen und Sanieren bei gleichbleibender Qualität“. Darüber hinaus ist es wichtig, endlich von 16 teilweise unterschiedlichen Landesbauordnungen wegzukommen und sich auf eine einheitliche Musterbauordnung des Bundes zu einigen. Dieser Vorstoß zum Bürokratieabbau ist laut Schröter nicht zu unterschätzen.
Ein weiterer großer Hebel liegt in der weiteren Digitalisierung des bauaufsichtlichen Genehmigungsverfahrens. Kommunen müssen bei Bedarf auch finanzielle Unterstützung erhalten. „Die Verwaltungsdigitalisierung ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in unser Land Sachsen“, betont Schröter.Da die Baulandabgrenzung gerade in Ballungsräumen begrenzt ist, muss der Umverteilung von Nichtwohngebäuden größere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Hier muss mehr Pragmatismus gezeigt werden.
Auch Schröter forderte die Landesregierung auf, Verständnis zu zeigen, etwa eine Grunderwerbsteuer, die Anfang des Jahres auf 5,5 % angehoben wurde, und einen angemessen hohen Steuerfreibetrag für den Ersterwerb Eigenschaften. Schröter geht davon aus, dass sich die Lage auf dem Mietwohnungsmarkt entspannen wird, wenn mehr Mieter in ihre Objekte einziehen können.