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CDU: Windkraftanlagen sollten im Thüringer Wald nicht betrieben werden

Die Alternative für Thüringen, die CDU und die FDP sind allesamt grundsätzliche Gegner der Waldwindkraft. Sollte die AfD der Opposition CDU und FDP eine Mehrheit verschaffen, könnten Änderungen im Forstgesetz nun für Aufsehen anderer Art sorgen.

Eine Windenergieanlage steht in einem Wald..aussiedlerbote.de
Eine Windenergieanlage steht in einem Wald..aussiedlerbote.de

CDU: Windkraftanlagen sollten im Thüringer Wald nicht betrieben werden

Thüringens CDU-Landtagsfraktion lehnt die Windstromerzeugung im Wald ab und will verhindern, dass die Landesforstanstalt Windkraftanlagen in Waldgebieten betreibt. Dies wurde in einem Beschlussantrag festgelegt, den die CDU-Abgeordneten in einer Fraktionssitzung beschlossen und der PD vorgelegt hatten. Die CDU fordert, dass sich der Landtag grundsätzlich gegen die Errichtung von Windkraftanlagen im Wald ausspricht, sei es in gesunden oder geschädigten Waldgebieten.

Hintergrund sind die Änderungsentwürfe der Liberaldemokraten zum Forstgesetz, zu denen unter anderem die „Was wir erreichen wollen, ist, dass beim Bau von Windkraftanlagen in exponierten Gebieten stets darüber nachgedacht werden sollte, ob …“ Das Gebiet kann wieder aufgeforstet werden.“ Thüringens FDP-Vorsitzender Thomas Kemmerich sagte auf dem Landesparteitag, man werde sich dafür einsetzen, dass Waldwindkraft „nahezu unmöglich“ werde.

Das Vorhaben gilt als brisant, weil die Opposition erneut von der AfD unterstützt wurde – ein Votum, das das Gesetz gegen den Willen der rot-rot-grünen Landesregierung ändern könnte. Die Alternative für Deutschland, die CDU und die FDP sind allesamt grundsätzliche Gegner der Waldwindkraft.

Markus Marsh, der forstpolitische Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, sagte, er könne sich vorstellen, dass seine Fraktion dem FDP-Entwurf zustimmt. Thüringen ist Deutschlands grünes Herz und die Landesforstanstalt sollte sich eher auf Aufforstung als auf den Ausbau der Windenergie konzentrieren.

«Die Umstellung der Energiesysteme auf Klimaneutralität erfordert keine wertvollen Waldflächen. „Das gilt auch für Katastrophengebiete“, argumentierte die CDU für den Beschlussantrag. Die Landesregierungen sollten auf Bundesebene dafür sorgen, dass die Länder selbst entscheiden können, ob sie Waldgebiete von der Windenergienutzung ausschließen.

Einst waren Windkraftanlagen in Thüringens Wäldern verboten – und auf Drängen der CDU wurde das Forstgesetz entsprechend geändert. Doch das Bundesverfassungsgericht kippte diese Bestimmung. Nun soll die Forschungsabteilung des Landtags ihre Reaktion auf den FDP-Entwurf prüfen Verfassungsrechtliche Bedenken. Einige Fraktionen gehen davon aus, dass die Ergebnisse noch vor der Plenarsitzung Anfang Dezember bekannt sein werden.

Der FDP-Abgeordnete Robert-Martin Montague sagte auf Nachfrage, die FDP-Fraktion wolle, dass das Gesetz auf die Tagesordnung komme Bis dahin soll der Bericht vorliegen.

Als die Opposition zuletzt mit Hilfe der AfD ein Gesetz verabschiedete, stieß es bundesweit auf Kritik. So feierte die AfD beispielsweise die Ankündigung der Grunderwerbsteuer mit den Kürzungen waren ein großer Erfolg.

Thüringens AfD wird von ihrem gemeinsamen Landesvorsitzenden Stefan Möller schon jetzt als einflussreich eingeschätzt – gerade wegen ihrer Opposition bei der Fraktionsabstimmung im Landtag. Müller sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass die aktuellen Ermittlungen zumindest ein Ergebnis liefern indirekte Machtoption für die Partei Alternative für Deutschland. „Natürlich wird das Auswirkungen auf die Kreativität haben“, sagte er, „so wie es bereits Auswirkungen hatte (… …), etwa eine Senkung der Grunderwerbsteuer, " Müller sagte. Für die AfD ist es eine gute Option, eine Mehrheit zu bekommen – wenn man nicht die absolute Mehrheit bekommt.

In aktuellen Umfragen liegt die AfD mit 32 bis 34 Prozent auf Platz eins - vor Ministerpräsident Bodo Ramelow und Vertretern der Christlich Demokratischen Union (CDU). Grüne und FDP müssen sich hingegen um den erneuten Einzug ins Parlament schwertun. Bei einem Ausscheiden könnte die absolute Mehrheit mehr als 40 erreichen %.

Quelle: www.dpa.com

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