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Bund hält sich bedeckt im Verkaufspoker um Flughafen Hahn

Flughafen Hahn im Hunsrück
Eine Gangway mit der Aufschrift «frankfurt hahn airport» steht auf dem Rollfeld des insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn.

Im Verkaufspoker um den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn mit einer geplanten Veräußerung an einen russischen Unternehmer hält sich der Bund vorerst bedeckt. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin sagte am Montag, er könne nicht bestätigen oder dementieren, dass es ein Investitionsprüfverfahren gebe. Es sei eine schwierige und zu prüfende Frage, ob der Flughafen zur kritischen Infrastruktur gehöre.

Die wirtschaftspolitischen Sprecherin der Unionsfraktion, Julia Klöckner (CDU), kritisierte den geplanten Verkauf des Flughafens an die Nürburgring-Besitzgesellschaft NR Holding um den Russen Viktor Charitonin mit Blick auf den russischen Präsidenten: «Wer in diesen Zeiten als Russe erfolgreich im Pharmageschäft in Russland tätig ist, kann dies nur mit dem Segen (Wladimir) Putins tun. Und dessen Segen verheißt nichts Gutes», sagte sie der «Rheinischen Post» (Dienstag). Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Die NR Holding der Eifelrennstrecke Nürburgring und die Mainzer Immobilieninvestorin Firmengruppe Richter haben nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur beide unabhängig voneinander jeweils einen Kaufvertrag für den Airport Hahn unterschrieben und auch beide schon den Kaufpreis überwiesen. Allerdings hat die NR Holding mehr gezahlt, so dass sie den Zuschlag bekommen kann, wenn nicht noch das Bundeswirtschaftsministerium gemäß dem Außenhandelsgesetz Einspruch erhebt. Das Land Hessen hat am einzigen größeren Flughafen in Rheinland-Pfalz vor langer Zeit einen Minderheitsanteil erworben. Er war ganz früher ein US-Militär-Airport gewesen.

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