BSW-Chef: US-Raketen in Deutschland sind eine rote Linie für die Beteiligung der Regierung
Die Allianz Sahra Wagenknecht könnte eine wichtige Rolle bei der Regierungsbildung nach den anstehenden Landtagswahlen spielen. Co-Vorsitzender Mohamed Ali hat bereits klargestellt, mit welchen Partnern sie keine Koalition eingehen wollen.
Vor den drei Landtagswahlen in Ostdeutschland hat die Co-Vorsitzende der Allianz Sahra Wagenknecht, Amira Mohamed Ali, die Stationierung umfangreicher US-Waffen in Deutschland als rote Linie für jede mögliche Regierungsbeteiligung bezeichnet. "Wir werden nicht in einer Landesregierung sein, die diese Waffen einfach akzeptiert oder sogar unterstützt", sagte sie der "Rheinischen Post". "Als BSW sind wir dagegen so fest entschlossen, dass wir es zur roten Linie für die Regierungsbeteiligung machen."
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte kürzlich die Stationierung solcher Waffen unterstützt, aber eine breite Diskussion dazu gefordert. Als man sie fragte, ob dies eine Allianz mit der CDU ausschließen würde, sagte Mohamed Ali: "Wenn er darauf besteht, dass die Landesregierung diese Position teilt, dann ja." Während die Entscheidung über Krieg und Frieden auf Bundesebene liegt, kann die Landesregierung Initiativen einbringen und durch den Bundesrat Druck ausüben.
Auf dem NATO-Gipfel im Juli verkündeten das Weiße Haus und die Bundesregierung, dass die USA ab 2026 wieder Waffensysteme in Deutschland stationieren wollen, die tief ins russische Territorium reichen. Genannt wurden Tomahawk-Kreuzflugkörper, SM-6-Raketen und neue Hyperschallwaffen. Dies wird damit begründet, dass Russland derzeit massiv aufrüstet. Der BSW argumentiert jedoch, dass die Stationierung das Kriegsrisiko erhöht.
Keine Koalition mit der AfD
Bei der Landtagswahl in Thüringen am 1. September könnte der BSW laut Umfragen die drittstärkste Kraft hinter der AfD und der CDU werden. Auch in Sachsen zeigen Umfragen den Wagenknecht-Partei derzeit den dritten Platz hinter der CDU und der AfD. Eine Koalition zwischen dem BSW und der AfD wird laut Aussagen von Mohamed Ali ausgeschlossen. "Wir schließen Zusammenarbeit mit der AfD - nicht nur mit Herrn Höcke, sondern generell - kategorisch aus", sagte sie und bezog sich auf den thüringischen AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke.
Allerdings hält Mohamed Ali es für möglich, dass der BSW gemeinsam mit der AfD stimmt. "Wenn die AfD sagt, der Himmel ist blau, sagen wir nicht, er ist grün. Das würde uns unglaubwürdig machen", sagte die BSW-Vorsitzende. "Zusammenarbeit würde bedeuten, gemeinsame Anträge zu stellen oder sogar Koalitionen zu bilden. Das kommt für uns mit einer Partei, die extrem rechte Teile hat, nicht infrage."
Die Allianz Sahra Wagenknecht hat ihre Position zur Regierungsbeteiligung nach den Wahlen zum Thüringer Landtag klar gemacht und betont, dass sie keine Koalition mit einer Partei eingehen werden, die die Stationierung von US-Waffen in Deutschland unterstützt. Bei den anstehenden Thüringer Wahlen könnten sie laut Umfragen die drittstärkste Kraft sein, aber eine Koalition mit der AfD kommt für sie aufgrund der extrem rechten Elemente der AfD nicht infrage.