Brandenburgische Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat eine gemeinsame Initiative mit anderen Bundesländern zur Eindämmung der Arzneimittelknappheit angekündigt. „Die aktuelle Arzneimittelversorgungslage ist geprägt von diversen Lieferschwierigkeiten und Versorgungsengpässen, die es zu verbessern gilt“, sagte Nonnemacher am Mittwoch im Potsdamer Landtag und bezweifelte, ob die Maßnahmen des Bundesgesundheitsministeriums ausreichten. Ihr Ressort „wird deshalb gemeinsam mit den anderen Bundesländern weiter daran arbeiten, endlich wirksame Maßnahmen zur Stabilisierung der Versorgung umzusetzen“. Details nannte sie zunächst nicht.
Patienten haben sich in den letzten Wochen darüber beschwert, dass den Apotheken die Medikamente, wie z. B. fiebersenkender Sirup für Kinder, Antibiotika und Krebsmedikamente, ausgehen. Für fiebersenkende Säfte oder Zäpfchen können die Krankenkassen den Herstellern ab dem 1. Februar vorübergehend mehr zahlen. Sogenannte Preisbindungen für bestimmte Medikamente mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Paracetamol sowie Antibiotika werden für drei Monate ausgesetzt.
Nonnemacher schlug vor, fiebersenkenden Saft für Kinder in einer zentralen Produktionsstätte in Brandenburg herzustellen, doch die Bundesregierung teilte nach eigenen Angaben Anfang Januar mit, dass die vorgeschlagene Lösung als nicht genehmigungsfähig gilt. Im Landtag vom Mittwoch warben verschiedene Fraktionen für die Möglichkeit einer eigenen Produktion in Brandenburg, Deutschland oder in Europa.