Boxer Imane Khelif will Gold im großen Kampf gewinnen.
Die groteske Geschichte endet mit Gold: Neben Freude und Erleichterung fühlt die verfolgte Boxerin Imane Khelif auch Befriedigung nach ihrem letzten Sieg. Die Algerierin gibt eine Antwort auf die Kontroverse um sie und eine zweite Boxerin aus Taiwan.
In Algier leuchteten Feuerwerke den Himmel rot, in ihrer Heimatstadt feierten Familie und Nachbarn stolz vor einem großen Bildschirm, und Imane Khelif schlug zurück in Paris. "Ich habe die schönste Antwort auf alle gegeben, die gegen mich waren und eine böswillige Kampagne führten", sagte die Boxerin nach ihrem Triumph bei Roland Garros: "Meine Antwort ist die Goldmedaille."
Nach ihrem klaren Punktsieg im Finale der 66 kg-Klasse gegen die chinesische Meisterin Yang Liu wurde die 25-Jährige von ihren Teamkollegen jubelnd aus dem Ring getragen. Mit der Medaille um den Hals schlug Khelif kurz nach Mitternacht zurück - und wählte harte Worte nach fast zwei Wochen unglücklicher Diskussionen über ihr Geschlecht.
"Diejenigen, die gegen mich sind, sind Feinde des Erfolgs", sagte sie und betonte: "Ich bin eine starke Frau mit besonderen Kräften, eine Frau wie jede andere. Ich bin als Frau geboren, immer eine gewesen und habe nur gegen Frauen gekämpft. Ich hoffe, es gibt nie wieder solche Angriffe." Doch nur Sekunden nach ihrem Olympiasieg ging es auf Social Media weiter: "Ein Mann hat bei den Olympischen Spielen Gold im Frauenwettbewerb gewonnen", "Er ist ein Mann" und ähnliche Kommentare wurden auf X gepostet.
In ihrem kleinen Heimatort Biban Mesbah, wo Nachbarn Feuerwerke abbrannten, erzählte ihr Vater Omar Khelif stolz Reportern: "Das ist Algeriens Sieg." In Algier, wo Tausende auf den Straßen feierten, erklärte Präsident Abdelmadjid Tebboune: "Wir sind alle stolz auf dich, dein Gold ist Algeriens Gold."
IBA reagiert mit grotesker Pressekonferenz
Die Diskussion um Khelif, die bereits in der Boxwelt schwelte, eskalierte mit Beginn der Spiele. Spätestens mit ihrem Erstrundenkampf am 1. August gegen die Italienerin Angela Carini, die nach 46 Sekunden das Handtuch warf, wurde das Thema politisch. Das IOC und sein Präsident Thomas Bach fühlten sich gezwungen, eine öffentliche Erklärung abzugeben. Die nicht vom IOC erkannte IBA reagierte mit einer grotesken Pressekonferenz.
Darin behauptete der umstrittene IBA-Präsident Umar Kremlev, dass Khelif und die Taiwanese Lin Yuting, die ebenfalls am Samstag um Gold kämpften, biologisch Männer seien, wie Tests gezeigt hätten. Die IBA hatte Khelif vom Finale der Weltmeisterschaft 2023 ausgeschlossen, wo sie gegen ihre Pariser Finalgegnerin Yang antreten sollte. Das IOC erkennt die Testresultate der IBA nicht an und bezeichnet die Handlungen des Verbandes als unseriös. "Es gab nie Zweifel", dass Khelif und Lin "Frauen sind", sagte Bach.
Nach der Kontroverse stellte Imane Khelif klar, "Mein Triumph bei Roland Garros ist meine Antwort auf alle, die mein Geschlecht infrage gestellt haben." Trotz ihres Olympiasiegs hielten hartnäckige Kommentare auf Social Media an, in denen behauptet wurde, "Ein Mann hat bei den Olympischen Spielen Gold im Frauenwettbewerb gewonnen."
In Reaktion auf die provokative Pressekonferenz der IBA verwarf IOC-Präsident Thomas Bach ihre Testresultate und erklärte: "Es gab nie Zweifel, dass Khelif und Lin Frauen sind."