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Boeing-CEO Calhoun erhält eine hohe Abfindung.

Trotz schwerer Anschuldigungen,

Im Januar gerät der Vorstandsvorsitzende von Boeing, Dave Calhoun, wegen der Sicherheitsprobleme...
Im Januar gerät der Vorstandsvorsitzende von Boeing, Dave Calhoun, wegen der Sicherheitsprobleme des Flugzeugherstellers unter Druck. Er wird jedoch von der Hauptversammlung nicht bestraft.

Boeing-CEO Calhoun erhält eine hohe Abfindung.

Zu Beginn des Jahres löste sich kurz nach dem Start eines Boeing-Flugzeugs ein Teil der Kabinenwand. Nach diesem Vorfall wurden weitere erhebliche Sicherheitsprobleme bei dem Flugzeughersteller bekannt, die zu Flugverboten führten. Dennoch erhielten alle Vorstandsmitglieder mit Ausnahme von Boeing-CEO Calhoun weiterhin hohe Gehälter.

Die Aktionäre des amerikanischen Flugzeugherstellers Boeing stimmten für die Wiederwahl des scheidenden CEO Dave Calhoun in den Vorstand und genehmigten ein millionenschweres Abfindungspaket für den Boeing-Manager. Boeing veröffentlichte die vorläufigen Abstimmungsergebnisse während seiner Jahreshauptversammlung. Alle elf Boeing-Direktoren wurden wiedergewählt, und das geplante Abfindungspaket für Calhoun in Höhe von 33 Millionen Dollar (rund 30 Millionen Euro) wurde von den Aktionären genehmigt.

Diese Jahreshauptversammlung fand vor dem Hintergrund schwerwiegender Vorwürfe gegen den Flugzeughersteller statt, die unter anderem Sicherheitsprobleme betreffen. Nach mehreren Sicherheitsproblemen gab Boeing Ende März den Rücktritt seines CEO Calhoun bekannt und kündigte zwei bedeutende Führungswechsel innerhalb des Unternehmens an.

Das Beratungsunternehmen Glass Lewis riet den Boeing-Aktionären, gegen Calhoun und zwei weitere Boeing-Direktoren zu stimmen, die wieder in den Vorstand gewählt werden sollten. ISS, die einflussreichste Organisation für die Beratung von institutionellen Anlegern in den USA, forderte die Aktionäre ebenfalls auf, Calhouns Abfindung abzulehnen.

Steve Mollenkopf, Vorsitzender des Aufsichtsrats, versicherte, dass bei der Auswahl von Calhouns Nachfolger ein "gründlicher Prozess" durchgeführt werde. Die neue Führungskraft müsse in der Lage sein, Boeing durch "die gegenwärtigen und kommenden Herausforderungen" zu führen. Mollenkopf betonte, dass die "Integrität, die in letzter Zeit verloren gegangen ist, wiederhergestellt werden muss".

171 Flugzeuge stehen am Boden

Mehrere technische Pannen bei Boeing-Flugzeugen hatten Besorgnis ausgelöst. Zu Beginn des Jahres löste sich bei einer Boeing 737 MAX 9 der Alaska Airlines während eines Fluges ein Teil der Kabinenwand, so dass eine Notlandung erforderlich wurde. Die FAA erließ im Januar ein vorübergehendes Flugverbot für die 737 MAX, von dem 171 Flugzeuge betroffen waren.

Calhoun räumte daraufhin Fehler ein und nannte das Ereignis einen "Wendepunkt". Dennoch gab es weitere Rückschläge: Anfang März löste sich kurz nach dem Start in San Francisco ein Reifen an einer Boeing 777 der United Airlines. Und letzte Woche kündigten die neuseeländischen Behörden eine Untersuchung an, nachdem mehrere Passagiere auf einem Flug mit einer Boeing 787 Dreamliner von Sydney nach Auckland während Turbulenzen verletzt worden waren.

Am Dienstag erklärte das Justizministerium in Washington, dass Boeing wegen der Abstürze von zwei 737 MAX-Flugzeugen in den Jahren 2018 und 2019, bei denen insgesamt 346 Menschen ums Leben kamen, erneut strafrechtlich verfolgt werden könnte.

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Quelle: www.ntv.de

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