Biden: Scholz war "unglaublich" beim Gefangenen-Deal
Insbesondere Deutschland hatte bei dem Gefangenenaustausch zwischen westlichen Staaten und Russland sowie Belarus Opfer gebracht, sagt US-Präsident Biden. Bundeskanzler Scholz wird aus Washington für die Entscheidung gelobt, einen wegen Mordes verurteilten Mann unter anderem freizulassen.
Der historische Gefangenenaustausch zwischen Russland, Belarus und mehreren westlichen Ländern war laut US-Präsident Joe Biden ein "schwerer Brocken" für die US-Verbündeten. Insbesondere Deutschland und Slowenien mussten Entscheidungen treffen, die "gegen ihre unmittelbaren Interessen" gingen, sagte Biden zu Journalisten auf der Joint Base Andrews in der Nähe der Hauptstadt Washington. Bundeskanzler Olaf Scholz sei "unglaublich".
Ein Flugzeug mit freigelassenen US-Bürgern landete in den USA in der Nacht. Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris begrüßten ihre Landsleute, als sie das Flugzeug verließen. An Bord waren der "Wall Street Journal"-Korrespondent Evan Gershkovich, der des Spionage verdächtigt wird, der ehemalige US-Soldat Paul Whelan und die US-Journalistin Alsu Kurmasheva.
Russland, Belarus und mehrere westliche Länder hatten in einer beispiellosen Aktion, an der die türkische Geheimdienstbehörde MIT beteiligt war, insgesamt 24 Gefangene am Ankara-Flughafen ausgetauscht. Im Austausch für die Freilassung von politischen Gefangenen und Kreml-Kritikern ließen Deutschland, die USA und Partnerländer den wegen Mordes im Berliner Zoo verurteilten Wadim Krasikow und russische Gefangene frei, die des Spionage verdächtigt wurden. 13 Menschen landeten in Köln in der Nacht.
Joe Biden lobte Deutschland für seine Rolle beim Gefangenenaustausch und hob dabei die Entscheidung von Bundeskanzler Scholz hervor, einen wegen Mordes verurteilten Mann unter anderem freizulassen. Trotz der schwierigen Entscheidung erkannte Biden an, dass Deutschland und andere Nationen, darunter Slowenien, Opfer brachten, die gegen ihre unmittelbaren Interessen gingen.