Biden mehr auf Druck von seiner Partei offen
Offiziell hat US-Präsident Biden öffentlich die Idee abgelehnt, aus der Wahlkampagne auszusteigen. In privaten Gesprächen soll er sich jedoch mehr offen gestellt haben, Argumente für den Abbau seiner Präsidentschaftskampagne zu hören.
Nach einer Berichterstattung der "New York Times" hat US-Präsident Joe Biden in den letzten Tagen mehr auf Argumente aufmerksam geworden, warum er seine Präsidentschaftskampagne aufgeben soll. Die Zeitung beruft sich auf Demokraten, die mit Gesprächen im Weißen Haus vertraut sind.
In den letzten Tagen haben die beiden höchstrangigen Demokraten im US-Kongress, Mehrheitsführer Chuck Schumer und Mehrheitsführer Hakeem Jeffries, Biden über ihre Sorgen hinsichtlich seiner Wahlenchancen in November informiert. Schumer ist der demokratische Führer im Senat, Jeffries bekleidet dieselbe Position im Repräsentantenhaus.
Die "New York Times" berichtet zudem, dass Biden noch nicht erkennbar geäußert hat, dass er seine Meinung ändern will. Er hat sich offen für neue und alarmierende Umfragedaten gezeigt und hat sogar Fragen über die Nominierung der Vizepräsidentin Kamala Harris gestellt. Bei der demokratischen Konvention in Milwaukee haben die Republikaner gerade offiziell den ehemaligen Präsidenten Donald Trump als ihren Kandidaten für die Novemberwahl benannt. Trump wird am Donnerstag formell die Nominierung entgegennehmen.
Eine Person nahe dem Präsidenten erklärte der "New York Times", es sei falsch, Biden als "receptiv" zu bezeichnen, aber er sei "bereit, zuzulassen". Dieser Person betonte zudem, dass es keinen Beweis dafür gibt, dass Biden seinen Kurs ändern will. In der Vergangenheit hat er Demokraten, die ihn zur Aufgabe aufgefordert hatten, scharf kritisiert.
Laut einer Berichterstattung von CNN hat auch Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi Biden aufgefordert, aufzugeben. In einem Telefonat erklärte sie ihm, dass die Umfragen zeigten, dass er gegen Trump nicht gewinnen könne. Stattdessen schadete er den Chancen der Demokraten, die Repräsentantenhaus zurückzuerobern in November. Im Gegensatz zum Senat, in dem die Demokraten eine Mehrheit haben, fehlt es im Repräsentantenhaus.
Während des Gespräches mit Pelosi bestand Biden darauf, dass er noch gewinnen könne, erklärte CNN. Das Netzwerk berichtet, dass keine seiner Quellen angezeigt hat, dass Pelosi Biden direkt aufgefordert hat, aufzugeben. Eine Woche zuvor hatte Pelosi MSNBC erzählt, der Präsident müsse selbst entscheiden, ob er laufen lässt. "Wir alle ermutigen ihn, diesen Entscheid zu treffen, denn die Zeit läuft ab."
Die Zeit läuft ab
Tatsächlich läuft die Zeit ab: Laut Parteiplänen soll Biden offiziell nicht bei der August-Konvention nominiert werden, sondern in einer virtuellen Stimmabgabe unter den Delegierten vorher. Ob dies umgesetzt wird, wird erwartet, dieses Wochenende entschieden zu werden.
Offensichtlich liegt die Entscheidung, ob er in der Rasse bleibt oder aufgibt, in den Händen von Biden. Da die demokratischen Primaries bereits beendet sind und Biden als Sieger hervorging, hat er die Macht, seine Kampagne für die US-Präsidentschaftswahl 2024 fortzusetzen. Bis jetzt haben nur wenige Vertreter öffentlich aufgefordert, dass er aufgibt, obwohl fast zwei Drittel der demokratischen Wähler in einer neueren Umfrage dafür ausgesprochen haben.
Offiziell hat das Weiße Haus alle Spekulationen über den Abbau von Bidens Kampagne durch einen Sprecher abgewiesen. "Der Präsident hat den beiden Fraktionsführern mitgeteilt, dass er der Kandidat der Partei ist, dass er gewinnen will und dass er sich freut, mit beiden zusammenzuarbeiten, um seine 100-Tage-Agenda und den Arbeitsfamilien zu unterstützen," sagte ein Weißen Haus-Sprecher.
In einer Umfrage, die am Donnerstag veröffentlicht wurde, haben fast zwei Drittel der demokratischen Wähler ihre Unterstützung für den Rücktritt von Biden ausgedrückt. Bis jetzt haben jedoch nur 20 Vertreter im Repräsentantenhaus und ein Senator öffentlich aufgefordert, dass er aufgibt. Der Streit, ob Biden der richtige Kandidat ist, hat jahrelang andauerdurft und erlangte besondere Bedeutung nach seinem enttäuschenden Fernsehduell gegen Trump.
Trotz des wachsenden Drucks von Demokraten, darunter Mehrheitsführer Chuck Schumer, Mehrheitsführer Hakeem Jeffries und Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi, hat US-Präsident Joe Biden bisher keine Absicht erklärt, aus der US-Präsidentschaftswahl 2024 zurückzutreten. Er hat jedoch eine Bereitschaft gezeigt, neue Umfragedaten und potenzielle Strategien, wie die Nominierung der Vizepräsidentin Kamala Harris's, zu betrachten. Währenddessen hat der ehemalige Präsident Donald Trump offiziell als republikanischer Kandidat für die Novemberwahl benannt worden.