München hat am Mittwoch ein Fahrverbot für ältere Dieselautos verhängt. Um die Stickstoffdioxid-Grenzwerte einzuhalten, dürfen sie ab der Abgasnorm Euro 4 weder auf dem Mittleren Ring noch in der Stadt fahren. Ausgenommen sind Anwohner, Handwerker mit Parkausweis, Verkäufer und Angestellte im Schichtdienst oder Pflegekräfte.
Nach Angaben des Umweltamtes überschritten im vergangenen Jahr zwei Messstellen am Mittleren Ring den EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft: An der Landshuter Allee wurden 49 Mikrogramm gemessen – zwei Mikrogramm weniger als im Vorjahr – und an 43 Mikrogramm Tegernseer Landstraße , μg bleibt unverändert.
Der Mobil Automobile Club Deutschland gab die Einreichung der Klage bekannt. Einer wurde bereits am Mittwochnachmittag vor dem Münchner Verwaltungsgericht vernommen. Massive Fahrverbote sind unverhältnismäßig. „Im letzten Quartal lagen die Emissionswerte alle unter dem Grenzwert und die Tendenz ist sehr positiv, alle Werte sind in den letzten Jahren um 50 % gestiegen“, sagte Vereinspräsident Michael Haberland.
Das Münchner Fahrverbot ist das Ergebnis von Vergleichen zwischen der Stadt und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sowie dem Deutschen Verkehrsclub (VCD). Sie verklagten die Stadt wegen Grenzüberschreitung.
Wird dieser Wert noch überschritten, will die Stadt Euro-5-Dieselautos ab Oktober verbieten. Vermutlich können sie sich erst im August 2015 das erste Mal anmelden, manche von ihnen sind also noch nicht einmal acht Jahre alt. Werden die Grenzwerte dennoch überschritten, gelten die Ausnahmen für den Anlieger- und Lieferverkehr ab April 2024 nicht mehr.
Fahrverbote mit Dieselmotoren gibt es laut ADAC auf bestimmten Straßen in Stuttgart sowie in Darmstadt und Hamburg. Zuwiderhandlungen werden demnach mit Bußgeldern zwischen 25 und 75 Euro in Hamburg und 108 Euro in Stuttgart und Darmstadt belegt.