Der FC Schalke 04 bleibt 2023 sieglos und taumelt dem zweiten Bundesliga-Abstieg binnen zwei Jahren entgegen. Auch mit zahlreichen Winter-Zugängen kam der harmlose Tabellenletzte am Samstagabend im enttäuschenden West-Schlager bei Borussia Mönchengladbach nicht über ein 0:0 hinaus. Nach dem zweiten torlosen Unentschieden in diesem Jahr bleibt Schalke mit elf Punkten abgeschlagen am Tabellenende. Bereits acht Punkte beträgt der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.
Mindestens genauso enttäuschend war die Nullnummer für die Borussen, die in dieser Saison weiter auf zwei Siege in Serie warten und mit 26 Punkten im Tabellenmittelfeld schon recht weit hinter den Europapokalplätzen stagnieren. Zudem muss das Team von Trainer Daniel Farke am kommenden Spieltag bei Hertha BSC auf Julian Weigl verzichten, der seine fünfte Gelbe Karte in dieser Saison sah (34.).
Der Rahmen hätte ein deutlich besseres Spiel verdient gehabt. 54 042 Zuschauer – darunter gut 5000 lautstarke Schalke-Fans – sorgten im ausverkauften Borussia-Park für eine tolle Stimmung. Belohnt wurden sie dafür nicht – im Gegenteil. Gerade vor der Halbzeitpause bekamen die Fans ein äußerst langweiliges Fußballspiel zu sehen.
Wie erwartet hatte die Borussia deutlich mehr Ballbesitz gegen den Tabellenletzten, der mit Härte und defensivem Engagement dagegenhielt. Wie so oft in dieser Saison mangelte es den Gladbachern aber an Tempo, um Schalke unter Druck zu setzen. Kurz vor der Pause hätten die Gastgeber in Führung gehen müssen. Eine Doppelchance von Marcus Thuram (43.) und dann dem früheren Schalker Ko Itakura (44.) machten erst Winter-Zugang Moritz Jenz und dann Schalke-Keeper Ralf Fährmann zunichte.
Mit vier Zugängen und Rückkehrer Alex Král in der Startelf versuchte Schalke-Coach Thomas Reis, seinem Team mehr Stabilität zu geben. Dies gelang zunächst, wobei das uninspirierte Spiel der Gladbacher dem Tabellenletzten auch zugute kam. Bei allem Einsatz, den Schalke zeigte, scheint der Klassenverbleib des Aufsteigers jedoch kaum realistisch. Bieder und harmlos blieben die Königsblauen im Angriff, auch wenn Reis sein Team zuvor auf den ersten Auswärtssieg in der Bundesliga seit knapp zweieinhalb Jahren eingeschworen hatte.
Tatsächlich wurde Schalke nach dem Wechsel mutiger. Allerdings verfügen die Königsblauen kaum über bundesligataugliche Mittel, um wirklich gefährlich zu sein. Bei den Gladbachern vergab neben Thuram und Itakura auch Kapitän Lars Stindl eine Großchance (72.). Der 34-Jährige war nach Rückenproblemen zwar rechtzeitig fit geworden, spielte aber wie auch einige andere nicht auf dem Niveau vom 4:1 bei der TSG 1899 Hoffenheim zuletzt.