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Bericht: Rauchmelder in Pflegeeinrichtung gehen nicht an

Brand in Pflegeheim in Reutlingen
Blumen liegen im Schnee vor einer Pflegeeinrichtung.

Nach einem Brand in einem Pflegeheim in Reutlingen in der vergangenen Woche, bei dem drei Menschen ums Leben kamen, diskutieren Experten über die verschiedenen Funktionen der Brandmeldeanlage. Im Fall des Werks Reutlingen sei die Brandmeldeanlage auf “stumm” geschaltet worden, berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel am Freitag. Der Geschäftsführer der Einrichtung, Gerhard Längle, wurde von der Zeitschrift mit den Worten zitiert, die Entscheidung sei bewusst getroffen worden. Eine 53-jährige Frau und zwei Männer im Alter von 73 und 88 Jahren starben bei dem Brand durch Rauchvergiftung.

„Wir haben uns bewusst für die Stummschaltung entschieden“, so Längle entsprechend. Halten Sie alle Brandschutzvorschriften ein. „Lautlose“ Einstellungen sind in vielen Pflegeeinrichtungen für psychisch kranke oder körperlich behinderte Menschen üblich, um zu vermeiden, dass die Bewohner durch laute akustische Signale gestört werden. Zwei Bewohner des Heims wollten sich während des Brandes nicht aus einem Zimmer mit Brandschutztür bewegen – und wurden später wohlbehalten gerettet.

Auch das Bauministerium Baden-Württemberg unterstützt angeblich diese Praxis: Der Stillalarm ist nicht nur erlaubt, wenn die Bewohnerin aus „körperlichen oder kognitiven Gründen“ nicht in der Lage ist, angemessen auf den Alarm zu reagieren es ist notwendig.

Am Ende gingen die Pflegeheime im Südwesten jedoch anders mit dem Problem um. Die Gospel Society, ein soziales Unternehmen im Diakon-Stil, hat in den Häusern aller psychisch Kranken lautstark Alarm geschlagen, heißt es in dem Bericht.

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