Die Energiekosten für Elektrofahrzeuge dürften nach Schätzungen des Beratungsunternehmens PwC in den kommenden Jahren unter denen von Verbrennungsmotoren liegen. Hauptgrund sind mittelfristig wieder fallende Strompreise, davon gehen Branchenbeobachter aus. Unter der Annahme, dass ab 2024 gleichzeitig auch die Öl- und Kraftstoffpreise sinken. Hinsichtlich der monatlichen Betriebskosten sind Ladeströme vergleichbar mit der PKW-Nutzung bereits geringer als die Ausgaben für Benzin oder Diesel – und sollen in Zukunft noch günstiger werden.
„Langfristig sind und bleiben die durchschnittlichen Energiekosten von Elektrofahrzeugen voraussichtlich niedriger als die von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor“, heißt es in der Münchner Analyse, die der DPA vorlag. In diesem Jahr kann es aufgrund steigender Netzentgelte vorübergehend zu höheren Gebühren kommen. „Ab 2024 dürften die Ladestrompreise aber wieder sinken, vor allem aufgrund niedrigerer Anschaffungskosten.“ Das gelte grundsätzlich auch für die Benzinpreise. Durch eine gleichzeitige Erhöhung der CO2-Steuer auf raffinierte Kraftstoffe dürften die erwarteten Lockerungen jedoch geringer ausfallen als beim Rohöl.
Vorläufiges Fazit von PwC: „Ein Vergleich der Energiekosten von EVs und ICE-Fahrzeugen zeigt, dass EVs klare Vorteile bieten. Die Autohersteller müssen eine breitere Modellpalette produzieren und der Ausbau der Ladeinfrastruktur muss zügig voranschreiten. „Dazu gehören die Bereitstellung geeigneter öffentlicher Flächen und die Beschleunigung des Planungs- und Genehmigungsverfahrens“, betont Elektromobilitätsexperte Heiko Seitz.
Andere Experten haben sich zuletzt skeptisch geäußert. Automobilmarkt-Professor Ferdinand Dudenhöffer rechnet mit einer deutlichen Abkühlung der Nachfrage, da die Subventionen für Hybridautos auslaufen und die Subventionen für reine Elektrofahrzeuge sinken. Deloitte-Prüfer sagten kürzlich zum Thema Energiekosten: „Wenn die Strompreise so hoch bleiben, werden wir bis 2030 nur noch 7,6 Millionen Elektrofahrzeuge in Deutschland sehen.“ Ziel: „Ab 2024 müssen Regierungen und Unternehmen weitere Schritte unternehmen.“