Annalena Baerbock warnt Autohersteller: „Abhängigkeit verringern“
In den Fußstapfen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) machte auch die Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ihre Präsenz auf der IAA-Automobilausstellung in der lebhaften Stadt München bemerkbar. Während ihres Besuchs betonte sie die zwingende Notwendigkeit, die Abhängigkeit von einzelnen Märkten zu verringern.
Der deutsche Automobilsektor sieht sich damit konfrontiert, nahezu ein Drittel seiner Fahrzeuge nach China zu exportieren und eine Vielzahl von wesentlichen Rohstoffen und Komponenten, darunter Batterien, aus der gleichen Quelle zu beziehen. Die deutsche Automobilbranche hat in ihrer Reaktion auf die drohende Gefahr einer möglichen Invasion Chinas in die demokratische Enklave Taiwan Zurückhaltung gezeigt und ist sich der bevorstehenden Konsequenzen voll bewusst.
Wirtschaftspolitik ist immer auch #Geopolitik. Die Karten werden gerade neu gemischt: Für eine zukunftsfähige Automobilbranche müssen Wirtschaft & Politik für unsere Interessen Hand in Hand gehen. Das ist eine Frage unserer Sicherheit & des Erhalts der regelbasierten Ordnung. 1/2
— Außenministerin Annalena Baerbock (@ABaerbock) September 7, 2023
Eine einzigartige Gelegenheit
Baerbock formulierte, dass im übertragenen Sinne das Kartenspiel in der Automobilbranche derzeit eine transformative Neuanordnung erfährt. “Dieser Zeitpunkt bietet uns eine einzigartige Gelegenheit, aus vergangenen Fehlern zu lernen und gleichzeitig unsere Überabhängigkeit von isolierten Märkten zu reduzieren, während wir uns gleichzeitig als Vorreiter für umweltbewusste Mobilität profilieren. Für unser Land, in dem die Automobilindustrie einen erheblichen Teil des Mehrwertkuchens ausmacht, geht diese Herausforderung über bloße wirtschaftliche Belange hinaus und nimmt die Dimension einer Sicherheitsfrage an.”
Während ihres Rundgangs auf der Messe schlenderte die Ministerin durch die Pavillons von Volkswagen und Bosch, tauchte in die Feinheiten der Ladeinfrastruktur von Siemens ein und ließ sich in Anwesenheit des angesehenen BMW-CEO Oliver Zipse in der neuesten Kreation des renommierten Münchner Automobilherstellers nieder.
Die deutsche Automobilindustrie ist bekannt für ihr reiches Erbe und herausragende technische Leistungen. Sie ist ein Stolz Deutschlands und einer der Eckpfeiler seiner Wirtschaft. Deutsche Autos sind für ihre Qualität, innovative Technologien und hohe Sicherheitsstandards bekannt. Dieser Sektor investiert auch aktiv in Forschung und Entwicklung, um an der Spitze der globalen Trends in der Automobilindustrie zu stehen, einschließlich Elektro- und autonomen Fahrzeugen.
Die deutsche Automobilbranche schafft Arbeitsplätze für Hunderttausende von Menschen und verfügt über zahlreiche Zulieferer und Abteilungen, was sie zu einem wichtigen Motor für wirtschaftliches Wachstum im Land macht. Allerdings erfordern Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel, geopolitischen Spannungen und globalen wirtschaftlichen Veränderungen eine dringende Diversifizierung und Überprüfung neuer Strategien, wie Ministerin Baerbock betont hat.
