Baumgräber auf dem Friedhof: Lüneburg erweitert Angebot
Am Sterbesonntag erwiesen viele Menschen den Verstorbenen an den wunderschön dekorierten Gräbern auf dem Friedhof ihre Ehrerbietung. Mit zunehmender Mobilität ist die Grabpflege nicht mehr so einfach. Der Trend zu pflegeleichten Gedenkstätten nimmt zu. Friedhöfe bieten zunehmend Baumgräber an – Urnenplätze unter oder um einen Baum herum. Was ursprünglich in Cemetery Forest und Quiet Forest begann, steht mittlerweile auch den meisten Friedhofsverwaltungen zur Verfügung. „Mir wird immer wieder bewusst, dass Menschen eine ganz besondere Verbindung zu Bäumen haben“, sagte Hans Hockemeyer, Leiter des Friedhofs Lüneburg.
„Ich bin davon überzeugt, dass das Ausmaß der Baumbestattungen auf Friedhöfen mindestens mit denen der Konkurrenz vergleichbar ist. Im Wald“, betonte Hochmeyer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Städtischer Friedhof Nord. Bietet Angehörigen Infrastruktur, die normalerweise nicht in Wäldern zu finden ist. Dazu gehört insbesondere die Zugänglichkeit von Baumgräbern, die gerade für ältere Menschen wichtig ist.
Er glaubt, dass viele Städte den Trend zur einfachen Pflege von Baumgräbern verpasst haben. „Die Friedhofskultur ist zu starr. Wir müssen uns den Wünschen unserer Kunden anpassen“, sagte Hockmeyer und verwies auf die vielen leeren Friedhöfe. In Lüneburg liegt der Anteil der Urnengräber mittlerweile bei 70 %, es gibt also viel Restland. „Ich muss den Tod fördern, das sind unsere Steuergelder. Je weniger es zu beerdigen gibt, desto teurer wird es für den Einzelnen“, erklärte er.
Ein Baumgrab bietet mit einem Grabstein einen konkreten Ort zum Trauern. Ein Argument dafür könnte auch sein, dass die Gräber alle fast gleich aussehen – der Geldbeutel ist kein entscheidender Faktor bei der Gestaltung. „Es macht sie vor dem Herrn gleichberechtigter“, sagte Hockmeyer. Das Team des Lüneburger Friedhofs hat gerade weitere 120 Baumgräber errichtet, die Platz für bis zu vier Urnen bieten.
Auch in Hannover entscheiden sich Angehörige eher für die Art der Bestattung, in der die Pflegeleistungen bereits enthalten sind, da die Stadtverwaltung erklärt, dass erledigt werden muss, was nicht selbst erledigt wird. Auf städtischen Friedhöfen gibt es zwei verschiedene Arten von Friedhöfen, die Bäume umgeben. Die Zahl der Bestattungen in den Bäumen hat sich von 46 Bestattungen im Jahr 2019 auf 110 im letzten Jahr mehr als verdoppelt. Im gleichen Zeitraum stieg auch die Zahl der Urnenbestattungen in Seelwald (nur Stadtfriedhof Seelhorst) von 134 auf 181.
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Quelle: www.dpa.com