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Baubeginn für die Stromleitung SüdOstLink in Niederbayern

Das Projekt ist nicht nur bei den Anwohnern, sondern auch bei Politikern und Regierungsvertretern umstritten. Jetzt wird der Baubeginn der Riesenstromleitung SüdOstLink von Nord- und Ostdeutschland nach Bayern gefeiert.

Beteiligte an der symbolischen Eröffnung der South East Link-Baustelle. Foto.aussiedlerbote.de
Beteiligte an der symbolischen Eröffnung der South East Link-Baustelle. Foto.aussiedlerbote.de

Nach jahrelanger Planung hat das Energieunternehmen Tennet aus der Region Landshut offiziell mit den Bauarbeiten für den SüdOstLink begonnen. Am Montag gaben Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gemeinsam mit Wirtschaftsminister Hubert Ewanger (Freier Kurfürst) und dem Koordinator der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus Dieter Janecek den Startschuss für den Bau von 780 Kilometern Gleichstromleitungen.

Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens, der mit der Politik symbolisch die ersten Erdkabelsegmente zusammenführte, sprach von einem Meilenstein auf dem Weg zu einer sicheren, unabhängigen und kostengünstigen Stromversorgung in Bayern.

Ab 2027 soll grüner Strom aus Windenergie aus Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt zur Isarschaltanlage in Bayern transportiert werden, ab 2030 soll auch Strom aus Mecklenburg-Vorpommern transportiert werden. Der Klein Rogarn von Nia fließt nach Bayern . Dank der Genehmigung der Bundesnetzagentur könne mit dem Bau der Strecke noch vor dem Planfeststellungsbeschluss begonnen werden, heißt es. Aufgrund der Proteste in der Region werden rund 270 Kilometer der Strecke im bayerischen Teil unter der Erde vergraben.

Bürgerinitiativen kritisierten das Vorhaben. Zwei Gemeinden und ein Landwirt reichten beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig Klage wegen der Stromleitungen 2022 ein, verloren jedoch.

Widerstände müssen überwunden und Überzeugungsarbeit geleistet werden, sagte Soed. Jetzt anzufangen sei „im wahrsten Sinne des Wortes ein gutes Zeichen.“ „Das ist ein gutes Signal für erneuerbare Energien, ein gutes Signal für Gewerbestandorte – und generell ein gutes Signal für Bayern“, sagte Söder. „Das ist eines der größten Netzausbauprojekte in Deutschland“ – „ein sehr großes und wichtiges Projekt“.

Damit sollen Klimaneutralität, stabile Energiepreise und eine sichere Versorgung gewährleistet werden, sagte Söder. Er äußerte auch öffentlich seine Unterstützung für die dritte Route.Deutschlands Energieversorgung ist instabil – hohe Energiepreise legen die Wirtschaft lahm.

Über diese Stromleitung werden Millionen Haushalte, Industrien und Betriebe in Nord- und Ostdeutschland mit Ökostrom versorgt. Doch das reicht nicht aus, um Bayern bis 2040 klimaneutral zu machen, sagt Tim Meyerjürgens, Geschäftsführer von Tennet. „Darüber hinaus benötigen wir dringend einen weiteren Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten im Süden sowie auf der Ebene der Übertragungs- und Verteilnetze.“

Avenger, der sich kritisch gegenüber dem Projekt äußerte, sagte, der Krieg in der Ukraine habe die energiepolitische Landschaft in Deutschland und Europa grundlegend verändert. „Eine Dekarbonisierung ohne Deindustrialisierung und Atomkraft erfordert daher eine effiziente Transportinfrastruktur für erneuerbare Energien.“ Doch bis SüdOstLink fertig ist, sind wir noch nicht am Endpunkt. Dabei geht es auch um die Speicherung von Energie in Form von Wasserstoff. Neben der Powerline-Initiative muss auch die Wasserstoff-Initiative zügig umgesetzt werden.

Janecek sagte, die Energiewirtschaft mache schrittweise Fortschritte in Richtung Klimaneutralität. „Wir werden in den nächsten zwei Jahrzehnten Tausende weitere Kilometer Netze brauchen. Sie müssen schnell geplant, genehmigt und gebaut werden.“

Die CSU und die Freien Wähler hatten den Bau neuer Großleitungen strikt abgelehnt, allen voran der frühere CSU-Vorsitzende und Kanzler Horst Seehofer sowie Hubert Ewanger. Beide Seiten haben die Trasse schon lange als „Monstertrasse“ beschimpft und sind dafür von Energieexperten scharf kritisiert worden.

Informationen zur Projektplanung

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Quelle: www.stern.de

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