Gothaer und Barmenia wollen zwei Versicherungsunternehmen fusionieren. Die Unternehmen kündigten am Freitag in Köln und Wuppertal an, dass nach intensiven Vorgesprächen bald mit der „Due-Diligence“-Prüfung begonnen werde. Beide Unternehmen werden künftig gleiche Stimmrechte in einer gemeinsamen Muttergesellschaft namens Barmenia Gothaer Finanzholding AG haben.
Die Holding wird ihren Sitz in der Domstadt haben. Die eigentlichen Versicherungsgesellschaften bleiben an ihren ursprünglichen Standorten: Gothaer mit rund 5.000 Mitarbeitern in Köln und Pamenia, Deutschland, sowie 2.200 Festangestellten in Wuppertal, Deutschland. Es gibt auch selbstständige Verkäufer. Nach der Fusion erhalten reguläre Mitarbeiter drei Jahre Beschäftigungssicherheit.
Gothaer-Chef Oliver Schoeller sagte, dass die Wettbewerbsfähigkeit und Marktposition deutlich ausgebaut werde und man in die Top Ten der deutschen Versicherungsbranche vordringe. Die Barmenia verfügt über eine einzigartige Nische in der Krankenversicherung und die Gothaer über eine einzigartige Nische in der Sachversicherung, etwa in der Hausrat-, Gebäude- und Haftpflichtversicherung. „Die Gothaer wächst in allen Geschäftsbereichen, insbesondere im Firmenkundenbereich, während die Barmenia im Privatkundengeschäft eine sehr aktive Entwicklung zeigt“, sagte Barmenia-Chef Andreas Eurich. Schoeller und Eurich werden unter Doppelspitze die Führung der neuen Holding übernehmen.
Die Gothaer Versicherung wurde 1820 in Gotha (heute Thüringen) gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die Versicherungsgesellschaft nach Köln, da sie ihre Geschäftstätigkeit in den sowjetisch besetzten Gebieten nicht mehr fortführen konnte. Bamenia wurde 1904 in Bamen (heute Landkreis Wuppertal) gegründet.