Vor allem Eigenheimbesitzer profitieren in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin von der staatlichen Förderung sogenannter Balkonkraftwerke. Wie Umweltminister Till Backhaus (SPD) am Mittwoch im Landtag mitteilte, haben Vermieter seit dem Start des 10-Millionen-Euro-Förderprogramms im vergangenen November rund 3.000 Projekte umgesetzt, während Mieter nur 400 Projekte noch fertigstellen müssen.
Die Ministerin machte deutlich, dass die Landesregierung an ihren Zielen festhalte, insbesondere Mietern die Möglichkeit zu geben, mithilfe von Mikro-Photovoltaikanlagen ihre Stromkosten zu senken und etwas gegen den Klimawandel zu tun. Die 6 Millionen Euro im Förderpaket sollen ihnen zugute kommen.
In der Debatte forderte Hannes Damm von den Grünen Backhaus auf, die Werbung deutlich zu erhöhen, um Mieter für die Nutzung der Förderregelung zu gewinnen. Mieter dürfen Kleinanlagen auch ohne ausdrückliche Zustimmung des Vermieters installieren, heißt es in der Rechtsprechung.
Die Opposition kam von der CDU und der Liberaldemokratischen Partei. Das Urteil beziehe sich auf Einzelfälle, in denen die Rechte von Hauseigentümern zu respektieren seien, betonten Sprecher beider Gruppen. Die AfD ist erneut skeptisch gegenüber der ökonomischen und ökologischen Bedeutung solcher Mikrosysteme.
Beträgt der Preis einer steckerfertigen Photovoltaikanlage mit einer Leistung von bis zu 600 Watt etwa 1000 Euro, übernimmt der Staat die Hälfte der Kosten bis 500 Euro. Mieter und Hausbesitzer müssen im Voraus zahlen, bevor sie ihr Geld vom Staat zurückerhalten. Nach Abzug der Verwaltungs- und Bearbeitungskosten könnten laut Backhouse etwa 18.000 Haushalte im Land profitieren. Es gilt das „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“-Prinzip, d. h. es wird nach der Reihenfolge des Bewerbungseingangs entschieden.