Nach dem Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet hat sich NRW-Landtagsvizepräsidentin Berivan Aymaz für Visa-Erleichterungen für betroffene Menschen in der Katastrophen-Region ausgesprochen, die Angehörige in Deutschland haben. «Wer beispielsweise seine Großmutter, die die Erdbeben überlebt, aber nun keine Unterkunft mehr hat, zeitweise nach Deutschland holen will, soll dies unkompliziert tun können», sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag in Düsseldorf.
Viele Menschen in NRW hätten Angehörige und Freunde in den betroffenen Regionen, sagte Aymaz. «Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger bangen in diesen Tagen um Verwandte, Freundinnen und Freunde, warten auf erlösende Nachrichten oder trauern um Verstorbene.»
Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) traf am Donnerstag den türkischen Botschafter Ahmet Başar Şen in Berlin und trug sich in der türkischen Botschaft in das Kondolenzbuch für die Erdbebenopfer ein. «Zahlreiche Menschen in Nordrhein-Westfalen bangen um Verwandte und Freunde im Erdbebengebiet und warten sehnsüchtig auf Lebenszeichen», sagte auch Wüst. Die betroffenen Regionen benötigten schnelle und wirksame Hilfe. NRW werde in Abstimmung mit dem Bund alles tun, um die Hilfe bereitzustellen.
In NRW leben knapp eine Million Menschen mit türkischen Wurzeln und eine halbe Million Menschen mit türkischer Staatsangehörigkeit.
Seit den Erdbeben am Montag sind bislang mehr als 17.000 Tote gemeldet worden. Hinzu kommen um die 70.000 Verletzte in der Türkei und in Syrien. Unter den Trümmern der Tausenden eingestürzten Gebäude in beiden Ländern sind vermutlich noch Zehntausende Opfer zu befürchten.
Die Kölner SPD-Ratsfraktion forderte von der schwarz-grünen Landesregierung, eine Luftbrücke über den Flughafen Wahn in das Katastrophengebiet zu organisieren. Viele Menschen sammelten Sachspenden, um zu helfen. Allerdings gebe es derzeit keine direkte, schnelle Transportmöglichkeit für die Hilfe in das Krisengebiet.