Der Bau neuer Offshore-Windkraftanlagen hat im vergangenen Jahr nach einer Zeit des kompletten Stillstands wieder begonnen. Insgesamt 38 neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von 342 Megawatt (MW) gingen im vergangenen Jahr ans Netz. Das ist das Ergebnis einer am Montag in Berlin veröffentlichten Analyse des Beratungsunternehmens Deutsche Windguard im Auftrag mehrerer Branchenverbände.
Zum Jahresende waren in Deutschland 1.539 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 8,1 Gigawatt (GW) in Betrieb. Laufen. Vor einem Jahr waren es noch 1.501 Anlagen mit einer Leistung von knapp 7,8 GW. 2021 wird keine der zusätzlichen Anlagen ans Netz gehen.
Bisher stammt der Großteil der deutschen Offshore-Windenergie aus Anlagen in der Nordsee (7,0 GW). Unter den Bundesländern liegt Niedersachsen klar vorn, gefolgt von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern mit 1,1 GW Windparkleistung in der Ostsee. Daher befinden sich die meisten Windparks mindestens 40 Kilometer von der Küste entfernt.
Windkraftanlagen werden immer größer und damit leistungsstärker. Branchenangaben zufolge liegt die durchschnittliche Leistung einer Windenergieanlage am Jahresende bei knapp 5,3 Megawatt (MW). „Die Anlagen, die 2022 in Betrieb gehen, werden mit einer Leistung von jeweils 9 MW die bislang leistungsstärksten Offshore-Windenergieanlagen Deutschlands darstellen“, heißt es in dem Bericht. Bei Anlagen, die bis 2025 geplant sind, beträgt die durchschnittliche Leistung mehr als 11 MW. Die neuen Räder haben eine Höhe von bis zu 145 Metern bis zur Nabe und einen Rotordurchmesser von bis zu 236 Metern.
Deutschland hat letztes Jahr Seeziele hinzugefügt. Bis 2030 sollen nun mindestens 30 GW, bis 2035 40 GW und bis 2045 70 GW installiert werden – jeweils mit Netzanschluss. Das Ausbauziel im Jahr 2030 kann laut Analyse nur mit der aktuell auszuschreibenden Fläche erreicht werden, während die beiden anderen Ziele nicht erreicht werden können.