Die Berliner Wohnung eines ehemaligen argentinischen Soldaten ist wegen des Verdachts mehrerer schwerer Straftaten aus den 70er Jahren durchsucht worden. Dem 75-Jährigen wird vorgeworfen, während der argentinischen Militärdiktatur mindestens 15 Männer und Frauen entführt, gefoltert und ermordet zu haben, teilte die Berliner Staatsanwaltschaft am Dienstag mit.
Es wird vermutet, dass er 1976 und 1977 als Stellvertreter einer Einheit auf einem argentinischen Marinestützpunkt diente, die angeblich “imaginäre und tatsächliche Mitglieder der Opposition” jagte. Der 75-Jährige soll damals “ernsthaft” involviert gewesen sein. „Die heutige Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigen wurde durchgeführt, um Dokumente, Dokumente und Datenträger zu finden, die Aufschluss über die Rolle des Verdächtigen beim ‚Verschwinden‘ der Oppositionellen und seiner mutmaßlichen Tötung geben“, heißt es in der Erklärung.
Wegen der Vorwürfe werde in Deutschland und Argentinien seit Jahren gegen den Mann ermittelt, sagte die Generalstaatsanwaltschaft. Er soll wegen Verfahren in Argentinien nach Deutschland geflüchtet sein. „Er ist der Auslieferung entgangen, weil er sowohl deutscher als auch argentinischer Staatsbürger war“, hieß es. Dementsprechend leitete die Staatsanwaltschaft Berlin ein gesondertes Verfahren gegen ihn ein.