Beim geplanten Ausbau von Wind- und Solarenergie hat Rheinland-Pfalz das zweite Jahr in Folge die Ausbauziele verfehlt. Der Verband kommunaler Unternehmen Rheinland-Pfalz (VKU) forderte die Landesregierung am Freitag auf, „den Ausbau der Erneuerbaren Energien kräftig zu beschleunigen“. Stadtwerke und kommunale Energieversorger sind wegen der bisher geringen Ausbauzahlen besorgt über die Klimaziele des Landes.
Der Verband verwies auf Zahlen des Instituts für Erneuerbare Energiewirtschaft, die in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr nur Windkraftanlagen mit einer Leistung von 68 Megawatt hinzunahmen, nicht im Rahmen des Bündnisvertrags 2021. Ziel von 500 MW. Bei der Photovoltaik liegt die kumulierte neue Stromerzeugungsleistung im Jahr 2022 bei 338 MW, auch hier liegt die ideale Richtgröße bei 500 MW.
Um das Ziel zu erreichen, Strom bis 2030 vollständig aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen, „müssen wir jetzt 600 Megawatt Windenergie pro Jahr zubauen“, erklärt Wolfgang Bühring, Vorsitzender der VKU-Regionalgruppe und Geschäftsführer Direktor der Stadtwerke Speyer . „Stand heute braucht man viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie das möglich sein soll.“
Bühring forderte ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren für neue Wind- und Photovoltaikanlagen. Natur- und Artenschutzverfahren sollen “auf das notwendige Minimum reduziert” werden. Denn die eigentliche Bedrohung der Biodiversität ist die Klimakrise. „Unterm Strich trägt jedes hier erzeugte Gigawatt Wind und Sonne nicht nur zum Klimaschutz, sondern auch zu mehr Unabhängigkeit und niedrigeren Preisen bei.“