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Anzeige: Europäische Kommission plant Gesetz gegen Greenwashing

«Greenwashing»
Der Schornstein und die Kühltürme des Braunkohlekraftwerks Schkopau in Sachsen-Anhalt dampfen hinter einem Windpark.

Künftig müssen Unternehmen in der EU möglicherweise nachweisen, dass als klimafreundlich vermarktete Produkte tatsächlich klimafreundlich sind. Die EU-Kommission will ein Gesetz gegen sogenanntes Greenwashing, ein Entwurf, der bei der Deutschen Presse-Agentur einsehbar ist. Verbraucher sollen so eine bessere Vorstellung davon bekommen, ob Produkte tatsächlich klima- und umweltfreundlich sind.

Hintergrund ist, dass Verbraucher laut Kommission oft keine Produkte mit verlässlichen Informationen zur Nachhaltigkeit haben. Beispielsweise vermarkten Unternehmen durch Greenwashing Produkte als umweltfreundlich, obwohl dies in Wirklichkeit möglicherweise nicht der Fall ist. Laut einer Studie der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2020 sind mehr als die Hälfte der klimafreundlichen Botschaften für Rohstoffe vage, irreführend oder unbegründet. Gleichzeitig, so der Entwurf, sei es für Unternehmen oft schwierig, die unterschiedlichen Standards der EU-Staaten zu erfüllen.

Begründung für die Anfrage

Die Kommission schlägt nun vor, dass die EU-Länder dafür sorgen müssen, dass klimabezogene Behauptungen auch begründet werden. Dieser Standard sollte auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und internationalen Standards basieren und von einem unabhängigen Dritten überprüft werden.

Darüber hinaus sollte der gesamte Lebenszyklus des Produkts betrachtet werden – also klimaschädliche Emissionen während der Herstellung und mögliche Umweltbelastungen während der Nutzung. Produkte, die Karzinogene oder andere gefährliche Stoffe enthalten, sollten weitgehend nicht als umwelt- oder klimafreundlich vermarktet werden. Bürgerinnen und Bürger können laut Entwurf Beschwerde einlegen, wenn gegen die Regeln verstoßen wird.

“Es ist an der Zeit, dass die Europäische Kommission das Greenwashing beendet, um einen nachhaltigen Konsum zu erreichen”, kommentierte Anna Cavazzini, Ministerium für Umweltschutz, die das Design entworfen hat. Sie würde sich freuen, wenn tatsächlich jedes grüne Werbeversprechen von einem unabhängigen Dritten wissenschaftlich belegt und geprüft würde.

Die Europäische Kommission plant, das Gesetz im März vorzulegen, zusammen mit anderen Initiativen zu diesem Thema. Bis dahin sind Textänderungen vorbehalten. Dann müssen das EU-Parlament und die Länder darüber verhandeln.

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