Etwa vier Monate nach einem antisemitischen Angriff auf einen Rabbiner in Berlin sucht die Polizei anhand von Fotos nach dem Täter. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, ging es um die Identität oder den Aufenthaltsort der Verdächtigen auf den Fotos. Die Bilder, offenbar von einer U-Bahnstation, zeigen einen stämmigen dunkelhaarigen Mann in Jeans und Daunenweste, der eine Treppe hinuntergeht.
Rabbiner Ariel Kirzon aus Potsdam wird am 13.09.2022 in Berlin-Mariendorf von einem Mann mit antisemitischer Beleidigung auf die Schulter geschlagen. Er war damals mit seinem Sohn unterwegs und telefonierte auf Hebräisch. Er sagte hinterher, seine Kleidung zeige, dass er Jude sei. „Als mich also plötzlich ein Mann mit arabischem Aussehen beleidigte und angriff, konnte ich klar erkennen, dass ich Jude war. Er schrie ‚Jude‘ und packte mich mit erhobenen Händen. Ich dachte, er würde mich jeden Moment schlagen“, sagte er ., sagte Bild.
Kursson sagte später, er erwäge, auf der Straße kein Hebräisch zu sprechen oder bestimmte Teile seiner Kleidung zu zeigen. Er wurde vor drei Jahren angegriffen.
Der Vorfall hat die jüdische Gemeinde in Potsdam verunsichert. Die Gemeinde hat etwa 500 Mitglieder. In Potsdam befindet sich auch das Abraham-Geiger-Institut, das Rabbiner ausbildet. Die Sicherheitsvorkehrungen im Gemeindezentrum seien nach dem Anschlag in Halle verstärkt worden, hieß es. Es gibt Zäune, Betonblöcke, Kameras und eine Alarmanlage. Politiker verurteilten die Tat.