Der Bürgermeister der Stadt Seeg (Kreis Ostallgäu) bleibt wegen mutmaßlichen Pflegebetrugs in Millionenhöhe in Untersuchungshaft. Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) teilte am Dienstag mit, das Landgericht Nürnberg-Fürth habe die Verteidigungsklage des Oberbürgermeisters als unbegründet zurückgewiesen. Er sieht weiterhin die Anforderungen an die Erfüllung von Haftbefehlen, insbesondere die Fluchtgefahr. Auch der Leiter des Pflegeheims wurde festgenommen.
Auf der Grundlage dieser Informationen durchsuchten die Ermittler erneut mehrere Ziele in der Gegend, darunter das Rathaus. Der Zweck der neuen Aktivität besteht darin, den Kontext verschiedener Zahlungsströme herzustellen. Vor rund drei Wochen durchsuchten etwa 50 Ermittler mehrere Gebäude, darunter das Rathaus und das betroffene Pflegeheim. Viele Medien berichteten darüber.
Damals waren viele (auch digitale) Dateien geschützt. Außerdem wurden Konten beschlagnahmt. Die Zentralstelle bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg teilte mit, die erste Auswertung der Unterlagen mache nun eine neue Fahndung erforderlich.
Oberbürgermeister Markus Berktold (CSU) und Pflegeheimleiter sollen zwischen Mai 2020 und Juni 2022 mehrfach falsche Rechnungen für Pflegeheime und Pflegeleistungen ausgestellt und damit die Pflegekasse zu Unrecht mit der Erstattung von Corona-Mehrkosten belastet haben. Verbundene Kosten. Sie sollen durch ihr kommerzielles Handeln mehr als 1,1 Millionen Euro aus der wegen der Corona-Pandemie eingerichteten Pflegehilfe erhalten haben.
Bis Ende 2021 sollen dem Leiter des Pflegeheims mehr als 110.000 Euro Firmengelder durch gefälschte Rechnungen unterschlagen worden sein. Ein dritter Verdächtiger soll dabei geholfen haben. Sie wurde nicht verhaftet. Also leitete eine Meldung eines Mitarbeiters des Unternehmens eine Untersuchung ein.