WM-Silber hat Abfahrerin Kira Weidle schon. Das ist Druck und Erleichterung zugleich. Nun soll Gold her.

Kira Weidle

Die deut­sche Medail­len­hoff­nung Kira Weid­le macht vor der Abfahrt bei den alpi­nen Ski-Welt­meis­ter­schaf­ten kei­nen Hehl aus ihren Gold-Ambi­tio­nen. «Klar will ich ganz oben ste­hen, ’ne Sil­ber­ne habe ich schon», sag­te Weid­le vor ihrem Start in der Königs­dis­zi­plin an die­sem Sams­tag (11.00 Uhr/Eurosport und ZDF). Beim Sai­son­hö­he­punkt 2021 in Cor­ti­na d’Am­pez­zo war die Starn­ber­ge­rin über­ra­schend auf Platz zwei gefahren.

Dass Weid­le schon eine WM-Medail­le hat, ist für die gebür­ti­ge Stutt­gar­te­rin Druck und Erleich­te­rung zugleich. «Einer­seits will man das Gan­ze wie­der­ho­len und es soll auch kein Glücks­fall gewe­sen sein», sag­te die 26-Jäh­ri­ge. Ande­rer­seits gebe ihr der Erfolg auch eine gewis­se Locker­heit. «Man hat schon eine Medail­le. Es ist nicht mehr der ganz gro­ße Druck da», befand die Speed-Spezialistin.

Die Schuss­fahrt über die Roc de Fer (Fel­sen aus Eisen) ist anspruchs­voll. Das spür­te Weid­le schon im Trai­ning, als sie «einen leich­ten Aus­ritt» in Kauf neh­men muss­te. Anspruchs­vol­le Kur­ven, vie­le Über­gän­ge und tücki­sche Wel­len: «Da muss man bru­tal gut und mit­tig auf dem Ski ste­hen. Dass man ein­fach immer agie­ren kann und nicht nur Pas­sa­gier ist darunter».

Die Trai­nings­zei­ten machen nicht zwin­gend Hoff­nung auf einen Podest­platz. Die Plät­ze 14, 29 und 12 beleg­te Weid­le in den Test­läu­fen. «Nur, weil es ein nicht so per­fek­tes Trai­ning war, heißt nicht, dass es im Ren­nen auch so lau­fen wird», sag­te Weid­le opti­mis­tisch und ver­si­cher­te: «Ich weiß, dass ich es kann».

Außer­dem gibt es ohne­hin zwei Arten von Sport­lern, wie die Hoch­ge­schwin­dig­keits­fah­re­rin sag­te. Die Trai­nings­welt­meis­ter und die, die im Wett­kampf noch­mal eine Schip­pe drauf­le­gen. «Ich gehö­re eher zur zwei­ten Sorte.»

Die hei­ßes­te Kan­di­da­tin auf den Sieg ist Weid­le nicht, das ist die Ita­lie­ne­rin Sofia Gog­gia. «Aber vor zwei Jah­ren in Cor­ti­na hat auch kei­ner damit gerech­net, dass ich eine Medail­le hole», sag­te Weid­le. War­um also nicht dies­mal Gold.

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Titelbild: Michael Kappeler/dpa/Archivbild

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