- Anerkennung für herausragende Leistungen in der Neurowissenschaft: Erin Schuman, ausgezeichnete amerikanische Forscherin
Erin Schuman, eine US-amerikanische Neurowissenschaftlerin, wird am 20. September in Hamburg den Körber European Science Prize erhalten. Die Preisverleihung findet im Großen Saal des Rathauses statt, wie die Körber-Stiftung am Mittwoch bekanntgab. Der mit einer Million Euro dotierte Preis ehrt Schuman als Pionierin der Neurobiologie für ihre bahnbrechende Entdeckung, wie Proteine an Synapsen, den Verbindungsstellen zwischen Neuronen, hergestellt werden. Dieser Prozess ist fundamental für die Kommunikation zwischen Neuronen, die Speicherung von Erinnerungen und die Entwicklung des Gehirns. Proteine dienen als Bausteine für alle Zellen und ermöglichen die Interaktion zwischen Milliarden von Neuronen. Vor Schumans Entdeckung wurde allgemein angenommen, dass Proteine in den Zellkörpern der Neuronen synthetisiert werden. Die Körber-Stiftung hob hervor, dass Schumans Studien unser Verständnis des Gehirns revolutioniert haben.
Forschung an Gehirnkrankheiten
Mit dem Preisgeld möchte Schuman Veränderungen in neuronalen Proteinen im Zusammenhang mit Gehirnkrankheiten untersuchen. Diese Forschung könnte möglicherweise zu innovativen Behandlungen für Störungen wie der Huntington-Krankheit, die motorische Probleme auslöst, und dem Fragilen X-Syndrom, das zu geistiger Behinderung führt, beitragen. Schuman betonte: "Es gibt zunehmende Hinweise darauf, dass viele Gehirnkrankheiten im Grunde genommen synapsenbezogene Erkrankungen sind."
Förderung von Frauen in der Forschung
Mit 61 Jahren leitet Schuman seit 2009 das Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main. Geboren in Kalifornien, studierte sie Psychologie an der University of Southern California und Neurowissenschaften an der Princeton University. Neben ihrer Forschung setzt sie sich für die Förderung der Anzahl von Frauen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft und bessere Bildungsmöglichkeiten für junge Menschen ein. Sie hat in Zusammenarbeit mit Kollegen die Geschichte ihres Instituts während der Nazi-Ära aufgearbeitet.
Der Körber European Science Prize, der seit 1985 jährlich verliehen wird, ist einer der renommiertesten Forschungspreise der Welt. Preisträger müssen 90 Prozent des einmillioneneurodotierten Preises für Forschung und Wissenschaftskommunikation verwenden, wobei nur 10 Prozent für persönliche Ausgaben zur Verfügung stehen.
Nach ihrer bahnbrechenden Entdeckung in der Neurobiologie plant Erin Schuman, einen Teil des Preisgeldes für die Untersuchung von Veränderungen in neuronalen Proteinen im Zusammenhang mit Gehirnkrankheiten in Deutschland zu verwenden. Diese Forschung könnte den Weg für innovative Behandlungen von Bedingungen wie der Huntington-Krankheit und dem Fragilen X-Syndrom ebnen.
Geboren in den USA, aber derzeit das Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main leitend, ist Schuman nicht nur eine Pionierin in ihrem Fach, sondern auch eine Verfechterin der Darstellung von Frauen in der Forschung und bessere Bildungsmöglichkeiten für junge Menschen, was zeigt, dass auch Deutschland Vielfalt in der Wissenschaft schätzt.