Alle drei Tage ein Femizid - die Bemühungen um die Täter müssen verstärkt werden
In Deutschland bringt alle drei Tage ein Mann seine Frau um, berichtet der Paritätische. In den vergangenen zehn Jahren starben in Deutschland jährlich zwischen 110 und 155 Frauen an dieser Ursache. Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen an diesem Samstag (25. November) fordern die Landtags-Union Baden-Württemberg und der Frauen und Kinderschutz e.V. Singen einen verstärkten Opferschutz und eine Ausweitung der Täterarbeit zum Schutz gefährdeter Frauen. Laut dem Sicherheitsbericht Kriminalitätsentwicklung wurden allein in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr 25 Frauen ermordet.
"Statistisch gesehen ist die Wohnung der gefährlichste Ort für Frauen. Die größte Gefahr geht vom Partner oder Ex-Partner aus", sagte Ute Seyfried, Erste Bürgermeisterin von Singen, am Mittwoch. Katrin Lehmann, Frauen- und Mädchenberaterin beim Paritätischen Wohlfahrtsverband in Baden-Württemberg, ergänzte: "Femizid bedeutet, dass Frauen bewusst getötet werden, weil sie Frauen sind." Um gefährdete Frauen zu schützen, sei ein umfassendes Hilfesystem aus Beratungsstellen und ausreichenden Schutzplätzen in Frauenhäusern notwendig.
Nach Angaben des Frauenhauses Singen wurde im Jahr 2022 eine ehemalige Bewohnerin von ihrem Ehemann im Beisein ihres Sohnes erschossen. Vanessa Wind vom Singener Frauen- und Kinderschutz e.V. sagt: "Trotz guter Zusammenarbeit mit der Singener Polizei und umfangreicher Schutzmaßnahmen konnte diese Tat nicht verhindert werden." Bei häuslicher Gewalt muss der Täter stärker in den Blick genommen und ein Verhalten, das zum Femizid führt, verhindert werden. Dazu bedarf es eines neuen Rechtsrahmens, der bei wiederholten Drohungen die Festnahme des Täters und bei Haftentscheidungen die Aussetzung des Umgangs ermöglicht.
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Quelle: www.dpa.com