Aktivist Neubauer: Premierminister steht bei Klimakonferenz unter Druck
Klimaaktivistin Luisa Neubauer erwartet von Bundeskanzler Olaf Scholz auf der Weltklimakonferenz in Dubai ein klares Bekenntnis zum Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen. Andernfalls besteht keine Chance, die vereinbarten Klimaziele zu erreichen. „Es darf keine Lücken oder Fehllösungen geben“, sagte Neubauer der Deutschen Presse-Agentur. „Scholz steht daher unter größtem Druck. Er wird aufgefordert, seine Unterstützung für den weltweiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas zu demonstrieren.“
Aktivisten der Klimabewegung Fridays for Future sagten, dies bedeute auch, mit der ehrgeizigsten Gruppe von Ländern voranzukommen. „Dies ist eine klare Erwartung von uns und vom Premierminister des weltweit fünftgrößten Emittenten von Treibhausgasen.“
Kritik am Climate Club
Neubauer sagte auch, dass das Misstrauen gegenüber der deutschen Klimapolitik während der Amtszeit von Scholz als Bundeskanzler gewachsen sei. „Unter seiner Führung hat sich Deutschland als ein Land etabliert, das seine Klimaverpflichtungen untergräbt, den weltweiten Ausbau fossiler Brennstoffe sicherstellt und den Gas-Hype vorantreibt.“
Der von Scholz gegründete Klimaclub nimmt heute offiziell seine Arbeit mit dem Schwerpunkt Industriepolitik auf. Die Mitgliedsstaaten wollen sich darüber austauschen, wie sie klimaschädliche Treibhausgase in der Branche einsparen können. Neubauer, selbst Mitglied der Grünen, äußerte sich kritisch gegenüber dem Verein, der mittlerweile 33 Bundesländer umfasst. „Der Climate Club darf kein Ort sein, an dem sich reiche Länder gegenseitig auf die Schulter klopfen, während sie darum kämpfen, ihre eigenen Klimaziele zu erreichen. Was Deutschland betrifft, gibt es bereits Befürchtungen, dass ein Haushaltszusammenbruch die Klimapolitik noch weiter behindern wird.
Bei seinem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten wird der sozialdemokratische Politiker Scholz rund 170 weitere Staats- und Regierungschefs aus aller Welt treffen. 70.000 Teilnehmer haben sich für die große zweiwöchige Konferenz in Dubai angemeldet.
Quelle: www.dpa.com