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AfD-Streit in Bremen schafft konkurrierende Wählerlisten

Frank Magnitz
Der Bremer AfD-Politiker Frank Magnitz.

Die Alternative für Deutschland (AfD) ist in Bremen gespalten und tritt bei der Landtagswahl am 14. Mai zunächst mit zwei konkurrierenden Listen an. Am Sonntag (15. Januar) hat das aktuelle Hüftkomitee um den Landesabgeordneten Sergej Minich Mitglieder auf die Liste geladen. Minich war auf Anfrage.

Doch eine Gruppe im Landesverband um den ehemaligen Vorsitzenden Frank Magnitz hält den Vorstand um Minich für handlungsunfähig. Auf ihren Antrag habe das Landesschiedsgericht einen sogenannten Eilausschuss eingesetzt, sagte Magnitz der DPA. Ihm zufolge hat das AfD-Bundesschiedsgericht diese Vorgehensweise bestätigt.

Magnitz sagte, der Eilausschuss habe die Wahlliste für Ende 2022 erstellt und dem Landeswahlleiter vorgelegt. Spitzenkandidat soll der Bürgerbeauftragte Heinrich Löhmann werden. Magnitz sagte, er werde sich nicht mehr persönlich für die Staatsbürgerschaft einsetzen. Er ist seit langem eine führende Figur der rechtspopulistischen Bremer Partei und sitzt bis 2021 im Bundestag.

„Eine politische Partei kann nur eine Wahlliste einreichen“, sagte ein Sprecher des Landeswahlleiters der Partei am Freitag. Bevor ein Wahlvorschlag angenommen wird, wird geprüft, welche Vorstandsmitglieder der Partei ihn unterzeichnet haben und auf dessen Legitimität.

Streitigkeiten werden auch vor Gericht ausgetragen. Das Landgericht Bremen sollte am Freitag über die Klage des Eilausschusses verhandeln, verwies den Fall aber nach Angaben eines Sprechers an das Landgericht. Dort ist bereits eine Gegenklage aus einem anderen Lager um Minich anhängig. Das Bezirksgericht wiederum hofft, die beiden Klagen Anfang nächster Woche gemeinsam verhandeln zu können, wie sein Sprecher sagte.

Erschwerend kommt hinzu, ob das Treffen der Vertragsstaaten im Mai 2022 überhaupt stattfinden sollte. Umstritten ist auch, ob das staatliche Schiedsgericht bei der Entscheidung des Eilausschusses personell angemessen ausgestattet ist. Die Landesordnungen der AfD sehen keine Notausschüsse vor, sondern nur Bundesordnungen.

Der Präsident des AfD-Bundesschiedsgerichts, Gereon Bollmann, sagte auf Anfrage, im Fall Bremen sei noch keine Entscheidung gefallen. Der Schiedsspruch des Landesschiedsgerichts gilt bis zur Verkündung des Schiedsspruchs. In ähnlichen Fällen – etwa im Saarland – hat das Bundesschiedsgericht die Einsetzung des Eilausschusses genehmigt.

Ein weiterer wichtiger AfDler, Thomas Jürgewitz, Kreisvorsitzender des Landkreises Bremerhaven, sagte, er habe im Mai 2022 auch den Landtag herausgefordert. Rechtsstreitigkeiten sollten jedoch kein politisches Vakuum schaffen. Deshalb ist er auf dem von Minich einberufenen Listenparteitreffen. Magnitz’ langjähriger Gegenkandidat Jürgewitz wurde erneut als Spitzenkandidat für die Bürger des Wahlkreises Bremerhaven und den Stadtrat nominiert.

Bei der Bremer Volksabstimmung 2019 erhielt die AfD 6,1 % der Stimmen und 5 Mandate. Die Fraktion zerfiel jedoch und die Abgeordneten spielten keine Rolle mehr in der parlamentarischen Arbeit. Das rechte Spektrum spiegelt sich auch in der Bürgerschaft der in Bremerhaven starken Wut-Wählervereinigung Bürger wider.

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