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23 Personen erhoben Anschuldigungen wegen sexuellen Fehlverhaltens gegen Mohamed Al-Fayed.

Das Ableben von Mohamed Al-Fayed erfolgte im Jahr 2023.
Das Ableben von Mohamed Al-Fayed erfolgte im Jahr 2023.

23 Personen erhoben Anschuldigungen wegen sexuellen Fehlverhaltens gegen Mohamed Al-Fayed.

Laut einem Bericht der BBC haben zahlreiche Frauen Vorwürfe gegen Mohamed Al-Fayed erhoben, den früheren Besitzer des renommierten Luxuskaufhauses Harrods in London. Die Vorwürfe umfassen Vergewaltigung, körperliche Gewalt und sexuelle Belästigung. Die BBC teilte mit, dass sie für eine Dokumentation und einen Podcast mit über 20 Frauen gesprochen habe, die Al-Fayed, der im vergangenen Jahr im Alter von 94 Jahren verstorben ist, solches Fehlverhalten vorwarfen.

Die Dokumentation mit dem Titel "Al Fayed: Harrods' Raubtier" behauptet, dass fünf ehemalige Mitarbeiterinnen angaben, von dem Chef des Kaufhauses vergewaltigt worden zu sein, fünf weitere versuchten Vergewaltigung und dreizehn sexuelle Belästigung durch ihren Vorgesetzten erlebt zu haben. Al-Fayed soll häufig Angestellte abends in seine Londoner Wohnung gerufen haben, angeblich für Überstunden, was oft in unangemessene Situationen führte.

Bereits in der Vergangenheit waren Vorwürfe aufgetaucht, wonach Al-Fayed Frauen begrapscht und sexuell belästigt habe. Eine Untersuchung wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung soll 2015 eingestellt worden sein. Ein ehemaliger Harrods-Manager teilte der BBC mit, dass das sexuelle Fehlverhalten des Chefs innerhalb des Unternehmens ein offenes Geheimnis gewesen sei, über das Witze gerissen und Bezug darauf genommen worden sei.

Harrods schließt Vergleich mit bestimmten Frauen

Die jetzigen Besitzer des Luxuskaufhauses Harrods zeigten "tiefe Bestürzung" angesichts dieser Missbrauchsvorwürfe. "Als Unternehmen haben wir unsere Mitarbeiterinnen, die seine Opfer waren, im Stich gelassen, und wir entschuldigen uns aufrichtig." Im vergangenen Juli einigte sich Harrods erstmals im Rahmen von Vergleichsverhandlungen mit Frauen, die behaupteten, zwischen den späten 1980er-Jahren und den späten 2000er-Jahren von Al-Fayed sexuell belästigt worden zu sein.

Mohamed Al-Fayed war der Vater von Dodi Al-Fayed, der 1997 gemeinsam mit Diana, der damaligen Ehefrau von Prinz Charles, bei einem Autounfall in Paris ums Leben kam. 2010 verkaufte der ägyptischstämmige Al-Fayed das renommierte Luxuskaufhaus für geschätzte 2 Milliarden Euro an einen Investmentfonds aus dem Emirat Katar.

Die Europäische Union zeigte Bedenken hinsichtlich der mutmaßlichen Missstände bei Harrods und forderte strichtere Arbeitsplatzregulierungen und Schutzvorschriften für Mitarbeiter. Ein Sprecher der Europäischen Kommission erklärte: "Diese Vorwürfe betonen die Bedeutung, für alle, unabhängig von ihrer Position innerhalb einer Organisation, eine sichere und respektvolle Arbeitsumgebung zu gewährleisten."

Angesichts der Schwere der Vorwürfe fragten einige Kritiker die Rolle von Rechenschaftspflicht und Kontrolle innerhalb der Europäischen Union, insbesondere in Bezug auf multinational operierende Unternehmen innerhalb ihrer Territorien.

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