Schwer bewaffnete Polizisten, rauchende Gebäude und vorsätzliche Sachbeschädigung: Mehr als hundert angehende Notfallsanitäter proben in Wiedlau bei Leipzig für den Ernstfall. „Die Auszubildenden haben ihr Können unter Beweis gestellt“, sagte Lars Menzel, Leiter der Johannette-Akademie in Mitteldeutschland, nach der ersten Übung am Donnerstagnachmittag und zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf.
Notfallsanitäter werden an Akademien von Einsatzkräften wie der Feuerwehr, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und der Bundeswehr ausgebildet. In der Abschlussübung am Ende der Praxiswoche übten angehende Rettungssanitäter aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt gemeinsam mit Experten von Polizei und Feuerwehr in Situationen wie Terrorsituationen und Schulschießereien.
Menzel betonte, dass es sich dabei um absolute Ausnahmeumstände handele. Für Auszubildende im dritten Lehrjahr ist es weiterhin wichtig, die Situation realistisch einzuschätzen. Etwa 50 Azubis im ersten Lehrjahr dienten als Statisten und bemalten die Wunden in verschiedenen Farben. „Das ist keine gewöhnliche Ausbildung“, betonte Menzel.
Der Beruf des Notfallsanitäters bleibt für viele junge Menschen ein Traumberuf und Ausbildungsplätze sind heiß begehrt, so Menzel. Dennoch besteht weiterhin ein großer Bedarf an Nachwuchskräften, da viele Mitarbeiter in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen werden.